Lage im Westjordanland bleibt nach dem Anschlag angespannt
Bei einem Anschlag in Ramallah wurden zwei Soldaten getötet. Die Stadt wurde deswegen zum ersten Mal seit 2005 abgeriegelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die israelische Armee hat die Stadt Ramallah abgeriegelt.
- Grund dafür war ein Anschlag auf einige ihrer Soldaten.
Nach einem Anschlag auf israelische Soldaten mit zwei Toten und zwei Verletzten bleibt die Lage im besetzten Westjordanland weiterhin angespannt. Kontrollpunkte um die Stadt Ramallah, das Verwaltungszentrum der Palästinenser im Westjordanland, bestünden weiterhin, sagte ein Sprecher der israelischen Armee am Freitag. Ein verletzter Soldat befand sich nach einem Bericht des israelischen Fernsehens noch in Lebensgefahr.
Die israelische Armee hatte Ramallah während der Suche nach dem mutmasslichen palästinensischen Attentäter abgeriegelt. Dies war nach palästinensischen Medienberichten das erste Mal seit Ende der zweiten Intifada (palästinensischer Volksaufstand) im Jahr 2005.
Bushaltestelle angegriffen
Bei dem Anschlag nördlich von Jerusalem hatte nach Angaben der israelischen Armee der Angreifer das Feuer auf Israelis an einer Bushaltestelle eröffnet. Zwei Soldaten starben, ein Soldat und ein Zivilist wurden verletzt. Der Attentäter sei mit seinem Auto geflohen.
In der Nacht zu Donnerstag hatten israelische Sicherheitskräfte zwei mutmassliche palästinensische Attentäter aus dem Westjordanland bei versuchten Festnahmen getötet. Zwei weitere Palästinenser wurden nach Angaben der Armee und der Polizei bei ihren eigenen Attacken erschossen.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte als Reaktion auf den Anschlag einen Ausbau der israelischen Siedlungen an. Unter anderem soll der Bau von 82 Wohnungen in der Siedlung Ofra genehmigt werden. Netanjahu erklärte zudem, dass mit der Zerstörung der Häuser von Familien von Attentätern schneller begonnen werden solle - innerhalb von 48 Stunden.
Israel hatte 1967 im Sechstagekrieg unter anderem Ost-Jerusalem und das Westjordanland erobert. Die Palästinenser fordern das Gebiet jedoch für einen eigenen Staat Palästina mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.