Lawrow nennt westliche Sanktionen bei G20-Treffen Willkür
Sergej Lawrow kritisiert einmal mehr die westlichen Sanktionen gegen Russland. Es handle sich um Willkür.
Das Wichtigste in Kürze
- Sergej Lawrow bezeichnet die Sanktionen gegen sein Land als Willkür.
- Diese würden die internationale Handelsfreiheit verletzen.
- Der Ukraine-Krieg ist eines der wichtigsten Themen beim Treffen der G20-Staaten.
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow hat bei einem Treffen der G20-Staaten die westlichen Sanktionen gegen sein Land als Willkür kritisiert. «Es ist notwendig, den unrechtmässigen Sanktionen, jeglicher Verletzung der internationalen Handelsfreiheit, der Marktmanipulation, der willkürlichen Einführung von Preisobergrenzen und anderen Versuchen, sich fremde Bodenschätze anzueignen, einen Riegel vorzuschieben», sagte Lawrow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag in Neu Delhi.
Bei dem Treffen der G20-Aussenminister in Indiens Hauptstadt gehört der seit mehr als einem Jahr dauernde russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zu den wichtigsten Themen.
Preisobergrenze für russisches Öl
Die EU hat unter anderem eine Preisobergrenze für russisches Öl in Kraft gesetzt, um Moskau die Finanzierung des Kriegs zu erschweren. Auch andere G20-Länder wie die USA und Grossbritannien haben eine ganze Serie von Sanktionen verhängt.
Lawrows Auftritt stand auch deshalb im Fokus, weil der 72-Jährige beim Treffen der G20-Aussenminister vergangenes Jahr für einen Eklat gesorgt hatte. Direkt nach seiner Rede verliess er damals den Saal und hörte den Wortmeldungen seiner Kritiker nicht mehr zu. Dieses Mal blieb Lawrow sitzen. Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte: «Es ist gut, dass Sie hier im Saal sind, um zuzuhören.» Sie appellierte an russischen Minister: «Stoppen Sie den Krieg. Nicht in einem Monat oder einem Jahr, sondern heute.»