Leichen-Meditation: Ermittlungen gegen buddhistisches Kloster
In Thailand wird gegen ein buddhistisches Kloster ermittelt, das Leichen für Meditationsübungen nutzte. In der Provinz Phichit entdeckte die Polizei 41 Leichen.
Wegen der Nutzung Dutzender Leichen für Meditationsübungen wird in Thailand gegen ein buddhistisches Kloster ermittelt. Im Kloster Pa Nakhon Chaibovorn in der zentralen Provinz Phichit seien 41 Leichen gefunden worden, sagte ein hochrangiger Polizeibeamter am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.
Für alle Leichen hätten Totenscheine und Leichenspende-Bescheinigungen vorgelegen. Nun solle die Befragung der Angehörigen klären, ob die Leichen dem Kloster tatsächlich wissentlich zur Verfügung gestellt wurden.
«Wir versuchen sicherzugehen, dass keiner der Toten gestohlen wurde», sagte der Polizeibeamte. Anklage wurde demnach bislang nicht gegen das Kloster erhoben.
Wie kam es zu den Entdeckungen?
Die Ermittler waren der sonderbaren Praxis in dem Kloster örtlichen Medien zufolge auf die Spur gekommen, nachdem in einem anderen Kloster in der Nachbarprovinz Kamphaeng Phet am Mittwoch zwölf Leichen entdeckt worden waren.
Der Leiter des Klosters in der Provinz Phichit, Phra Ajarn Saifon Phandito, sagte dem thailändischen Fernsehsender PBS, die Nutzung von Leichen sei Teil einer «Meditationstechnik», die er entwickelt habe.
«Viele der Menschen, die kommen, um sie zu erlernen, sind Klostervorsteher und all diese Mönche (...) geben das Wissen weiter.»
Verbreitung der Technik
Der Klostervorsteher fügte hinzu, er wisse nicht, wie viele Klöster seine Technik bereits übernommen hätten. Das will die Polizei in Phichit nach eigenen Angaben nun in Zusammenarbeit mit den Behörden anderer Provinzen herausfinden.