Libanon im Griff der Hisbollah: Eskalation droht
Die politische Krise im Libanon spitzt sich zu, während die Hisbollah ihren Einfluss ausweitet.
Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Nadschib Mikati hofft weiterhin auf eine Deeskalation im Nahen Osten. Nach einem Treffen mit dem französischen Aussenminister Stéphane Séjourné in der libanesischen Hauptstadt Beirut sagte er nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur NNA: «In dieser schwierigen Zeit, die wir durchmachen, können wir nur schweigen, geduldig sein und beten.»
Séjourné bekräftigte NNA zufolge während des Treffens Frankreichs Unterstützung für den Libanon. Er hoffe weiterhin auf «keine Eskalation seitens der libanesischen Seite».
Machtvakuum begünstigt Hisbollah
Die geschäftsführende Regierung im Libanon ist in der aktuellen Krise kaum sichtbar und wenig handlungsfähig. Die Regierung ist nur geschäftsführend im Amt und die politischen Spitzen nutzen das Vakuum, um eigene Ziele voranzutreiben.
Die Hisbollah agiert in dem kleinen Mittelmeerstaat wie ein Staat im Staate und hat grossen politischen Einfluss. In den von ihr kontrollierten Gebieten hat der libanesische Staat wenig Handhabe. Dazu zählt auch der Süden des Libanons.
Sicherheitslage angespannt
Die Hisbollah im Libanon und Israel liefern sich seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober tägliche Feuergefechte. Auf beiden Seiten gab es Todesopfer.
Nach der Tötung zweier wichtiger Gegner Israels ist die Sicherheitslage im Nahen Osten noch angespannter als ohnehin schon. Die Hisbollah, der Iran und die Hamas kündigten Vergeltung an.