Massengräber in Libyen: 28 Migranten tot, 76 befreit

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Libyen,

In der libyschen Wüste wurden 28 Migranten tot aufgefunden. 76 Überlebende konnten aus einem Lager befreit werden. Ermittlungen laufen.

Libyen Migranten
In der Wüste im Südosten Libyens sind erneut Massengräber entdeckt worden (Archivbild von 2020). - keystone

In der Wüste im Südosten Libyens sind erneut Massengräber entdeckt worden. Die Behörden fanden mindestens 28 Leichen in einem Lager nahe der Stadt Kufra.

Nach Angaben der libyschen Generalstaatsanwaltschaft handelt es sich bei den Opfern um afrikanische Migranten. Diese wurden offenbar Opfer von Menschenhändlern, berichtet unter anderem «ZDF».

Folter und unmenschliche Behandlung

Zusätzlich konnten 76 Migranten aus demselben Lager befreit werden. Diese Überlebenden berichteten von Folter und unmenschlicher Behandlung durch die Täter.

Drei Verdächtige, darunter ein Libyer und zwei Ausländer, wurden festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, Migranten interniert und misshandelt zu haben. Die Ermittlungen dauern an, wie «ZDF» berichtet.

Menschenhandel und Gewalt von Migranten in Libyen

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) erklärte, dass viele Migranten auf ihrer Reise durch Libyen systematisch ausgebeutet und misshandelt werden. Die Route durch das Land gilt als eine der gefährlichsten für Menschen, die versuchen, Europa zu erreichen.

Lybien Migranten
Immer wieder versuchen Migranten von Lybien mit einem Flüchtlings-Boot nach Europa zu gelangen (Symbolbild). - Keystone

Besonders in Kufra, einem bekannten Knotenpunkt des Menschenhandels, häufen sich Berichte über Gewalt und Ausbeutung, berichtet «Tagesschau». Die entdeckten Massengräber sind nicht die ersten ihrer Art.

Bereits im vergangenen Jahr wurden in der Region Schuajrif 65 Leichen gefunden. Die wiederholten Funde zeigen das Ausmass der humanitären Krise in Libyen. Seit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi 2011 gilt es als politisch instabil, wie «ZDFheute» berichtet.

Internationale Reaktionen

Hilfsorganisationen wie al-Abrin fordern verstärkte internationale Massnahmen gegen Menschenhändler in Libyen. Nicoletta Giordano von der IOM betonte gemäss «Tagesschau»:

«Der Verlust dieser Menschenleben ist eine weitere tragische Erinnerung an die Gefahren, denen Migranten auf ihrer gefährlichen Reise ausgesetzt sind.»

Glaubst du, die Behörden müssen strenger gegen Menschenhandel vorgehen?

Dennoch bleibt Libyen ein zentrales Transitland für Migranten aus Afrika und dem Nahen Osten auf ihrem Weg nach Europa.

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