Libyens Übergangsregierung verliert Vertrauen des Parlaments
Das Wichtigste in Kürze
- Die Übergangsregierung wird die Geschicke des Landes damit bis zur Wahl einer neuen Führung nur noch geschäftsführend leiten.
Einige Abgeordnete lehnten die Entscheidung des Parlaments ab und bezeichneten den Abstimmungsprozess als rechtswidrig. Die Regierung äusserte sich bislang nicht zu dem Votum.
Die Übergangsregierung war das Ergebnis eines nationalen Dialogforums unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen. Sie löste die international anerkannte Regierung mit Sitz in Tripolis und die Gegenregierung mit Sitz im Osten des Landes ab. Sie soll Libyen zu landesweiten Wahlen am 24. Dezember führen. Ob diese tatsächlich stattfinden werden, ist aber unklar. Seit Monaten streiten die politischen Lager über den Ablauf und darüber, welche Regeln für die Kandidaten gelten sollen.
Das Misstrauensvotum offenbart die zunehmende Spaltung zwischen der Regierung unter Ministerpräsident Abdul Hamid Dbaiba und dem Parlament. Vor einem halben Jahr hatte die Entscheidung des libyschen Parlaments, die Übergangsführung abzusegnen, Hoffnungen auf Versöhnung im Land geweckt. Nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Al-Gaddafi 2011 herrscht in Libyen Chaos.