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Liebe in Zeiten des Coronavirus

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Südkorea,

Abschlussfeiern, Festivals und Konzerte von K-Pop-Stars wurden in Südkorea aus Furcht vor einer Ausbreitung des neuartigen Coronavirus abgesagt.

Massenhochzeit in Gapyeong
Massenhochzeit in Gapyeong - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz Epidemie in China Massenhochzeit der Moon-Sekte in Südkorea.

Nichtsdestotrotz veranstaltete die als Moon-Sekte bekannte Vereinigungskirche am Freitag eine Massenhochzeit mit 30.000 Menschen in Gapyeong im Norden des Landes. An die Teilnehmer wurden zwar ausreichend Atemmasken zum Schutz vor der insbesondere in China grassierenden Infektion verteilt, doch nur wenige streiften sie sich während der Zeremonie über.

«Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht besorgt wegen der Infektion bin», sagte die 21-jährige Studentin Choi Ji Young, eine der knapp 6000 Bräute bei der Feier. «Aber ich habe das Gefühl, dass ich heute vor dem Virus geschützt bin.» Auch Evelyne Chimfwembe, die mit ihrem Bräutigam eigens aus Botsuana anreiste, machte sich nach eigenen Angaben keine Sorgen. Die Massenhochzeit sei schliesslich «unter Gottes Kontrolle», sagte die 28-Jährige.

Die Organisatoren begründeten ihr Festhalten an der Massenveranstaltung damit, dass die Hochzeit anlässlich des 100. Geburtstages von Sektengründer Sun Myung Moon schon seit vier Jahren geplant sei. Anhänger der Vereinigungskirche in China wurden allerdings aufgerufen, nicht zu der Zeremonie zu kommen. In Südkorea wurden bislang 24 Infektionen mit dem Virus nachgewiesen, in China hingegen schon mehr als 31.000.

Die nahezu identisch gekleideten Hochzeitspaare kamen aus 64 Ländern. Viele der Paare haben sich erst kurz vor der Eheschliessung kennengelernt, ihre Sekte hat die Ehen vermittelt. Vorab mussten die Ehepartner schwören, dass sie vor der Hochzeit noch nie Sex hatten. Nach der Eheschliessung müssen sie mindestens 40 weitere Tage enthaltsam sein.

Der 2012 verstorbene Moon hatte seine Sekte auf Grundlage der Bibel gegründet, hat aber einige Inhalte neu interpretiert. Er sah seine Aufgabe darin, die Menschheit in einen Zustand «sündenfreier» Reinheit zu führen. Nach eigenen Angaben hat die Gruppe weltweit rund drei Millionen Anhänger, Experten zufolge gehören aber deutlich weniger Menschen zum festen Kern.

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