Mann aus Palästina bei Konfrontation im Westjordanland getötet
Ein 28-Jähriger ist nach palästinensischen Angaben bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten im besetzten Westjordanland tödlich verletzt worden. Ihm sei in den Kopf geschossen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Freitag mit. Er sei im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, der Mann sei 28 Jahre alt gewesen.
Illegal erbaut
Laut Armee hatten Hunderte Palästinenser Reifen verbrannt und Steine auf Soldaten geworfen. Die Armee sei sich der Berichte über einen getöteten Palästinenser bewusst, hiess es. Der Vorfall werde untersucht.
Dies ist nach palästinensischen Angaben bereits der siebte Tote seit Mai bei Protesten gegen den Siedlungsaussenposten Eviatar in der Nähe der Palästinenserstadt Nablus. Dort kommt es regelmässig zu Konfrontationen mit der israelischen Armee.
Eviatar sollte nach Medienberichten ursprünglich geräumt werden, weil es auch nach israelischen Massstäben illegal gebaut wurde. Das nahe gelegene palästinensische Dorf Beita erhebt Anspruch auf das Land.
Alle Siedlungen illegal
Ende Juni einigten sich demnach die Siedler mit der neuen Regierung unter Ministerpräsident Naftali Bennett darauf, die rund 50 mobilen Häuser friedlich zu räumen. Die Regierung sagte im Gegenzug zu, die Möglichkeit zu prüfen, eine Siedlung an der Stelle zu genehmigen.
Israel hatte 1967 im Sechstagekrieg unter anderem das Westjordanland, Ost-Jerusalem und die Golanhöhen erobert. Die UN stufen die Gebiete als besetzt ein. Im Westjordanland und Ost-Jerusalem leben mittlerweile Hunderttausende israelische Siedler. Die Palästinenser fordern die Gebiete für einen eigenen Staat - mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.
Israel unterscheidet selbst zwischen illegalen Siedlungen und mit israelischer Genehmigung gebauten. Aus Sicht der internationalen Gemeinschaft sind alle Siedlungen illegal.