Marsch nach Jerusalem: Angehörige fordern Geisel-Freilassung
Tausende Angehörige marschieren in Solidarität mit den Geiseln im Gazastreifen und fordern ihre Freilassung.
Angehörige der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln haben am Freitag ihren viertägigen Marsch nach Jerusalem fortgesetzt. Nach Angaben der Zeitung «Haaretz» wanderten am dritten Tag rund tausend Unterstützer mit den Angehörigen mit. Es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um die aus Israel entführten Menschen nach Hause zu bringen, sagte der Politiker Benny Gantz laut israelischen Medien.
Der Minister im Kriegskabinett begleitete den Marsch am Samstag eine Zeit lang, wie die Organisatoren des Forums der Geiselfamilien mitteilten. Am dritten Tag des Marschs, der am Freitag in der Stadt Beit Schemesch fortgesetzt wurde, hatten die Angehörigen 134 Tragen dabei. Symbolisch für alle noch im Gazastreifen verbliebenen Entführten.
Hoffnung auf Rückkehr vor Ramadan
Israelischen Schätzungen zufolge dürften davon noch etwas mehr als 100 Geiseln am Leben sein. Die Angehörigen waren am Mittwochmorgen aus dem Ort Reim nahe dem Gazastreifen aufgebrochen. Der Marsch soll am Samstag in Jerusalem enden. Er wolle seine Angehörigen während des muslimischen Fastenmonats Ramadan bei sich haben, sagte ein arabisch-israelischer Mann, dessen Bruder und Neffe noch in der Gewalt der Hamas sind, den Veranstaltern zufolge am Freitag während des Marschs.
«Wir wollen, dass alle nach Hause kommen.» Der Ramadan beginnt in diesem Jahr um den 10. März. Bei den derzeit indirekt geführten Verhandlungen zwischen der israelischen Regierung und der Hamas über eine Freilassung der Geiseln sowie eine Feuerpause im Gaza-Krieg hat es bislang noch keinen Durchbruch gegeben. In der Küstenmetropole Tel Aviv blockierten Angehörige der Geiseln am Freitag eine Hauptstrasse nahe der amerikanischen Botschaft, wie israelische Medien meldeten – sie hätten zudem Rauchbomben gezündet.