Massenpanik: Dutzende Tote in Fussballstadion in Guinea
Bei einem Fussballspiel in Guinea kam es zu einer Massenpanik mit dutzenden Toten. Auslöser war offenbar eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung.
Bei einer Massenpanik in einem Fussballstadion in Guinea gab es dutzende Tote zu verzeichnen. Laut Regierung sind mindestens 56 Menschen ums Leben gekommen.
Das Unglück ereignete sich am Sonntagabend in der Stadt Nzerekore im Süden des Landes. Auslöser war laut «Süddeutscher Zeitung» eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung in der 84. Spielminute.
Der Referee zeigte einem Spieler der Auswärtsmannschaft aus Labe die rote Karte. Daraufhin begannen dessen Fans, Steine zu werfen.
Wie kam es zur Massenpanik mit dutzenden Toten?
Die Sicherheitskräfte reagierten auf die wütenden Fans mit dem Einsatz von Tränengas. Dies wiederum löste eine Panik unter den Zuschauern aus.
Viele versuchten, das Stadion zu verlassen. In sozialen Medien kursierten Berichte über ein blockiertes Eingangstor.
Regierung kündigt Untersuchung an
Regierungschef Amadou Oury Bah sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus. Er kündigte eine Untersuchung zu den Verantwortlichen für das Unglück an.
Die genaue Zahl der Opfer ist noch unklar: Neben den 56 Toten gab es zahlreiche Verletzte. Unter den Opfern befinden sich laut «Deutschlandfunk» auch Kinder und Jugendliche.
Das Fussballspiel war Teil einer Kampagne der in Guinea herrschenden Militärjunta. Diese ist seit einem Putsch im Jahr 2021 an der Macht.
Kritik an den Behörden
Die Opposition machte die Behörden für die Vorgänge verantwortlich. Das Oppositionsbündnis NAAD forderte laut «tagesschau» eine Untersuchung des Unglücks.
Es kritisierte, das Turnier habe dazu gedient, Unterstützung für den Juntaführer zu generieren. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch veröffentlichte am Montag einen kritischen Bericht zu Guinea.
Darin prangert sie Menschenrechtsverletzungen durch die Junta und Einschüchterung von Medien und Opposition an. Die Militärregierung hatte sich ursprünglich verpflichtet, bis Dezember 2024 Wahlen abzuhalten.