Mehr als 50'000 Opfer von Gewalt in Mexiko nicht identifiziert
Das Wichtigste in Kürze
- 50'000 tote Opfer von Gewaltverbrechen können in Mexiko nicht identifiziert werden.
- Die forensischen Dienste sind unterfinanziert, unterbezahlt und hätten zu wenig Personal.
In Mexiko liegen Aktivisten zufolge mehr als 50'000 Opfer von Gewaltverbrechen nicht identifiziert in Massengräbern oder gerichtsmedizinischen Einrichtungen. Die Bewegung für unsere Verschwundenen warnte angesichts dieser Zahl in einem Bericht vor einer Krise der forensischen Dienste.
Unzureichendes Personal, mangelhafte Ausbildung, niedrige Gehälter und befristete Verträge seien die Ursachen für die Probleme. Deshalb sei die Identifizierung der zahlreichen Gewaltopfer nicht möglich.
Etwa 60 Prozent der rund 52'000 nicht identifizierten Leichen seien in Massengräbern beigesetzt worden. Der Rest liege in forensischen Einrichtungen oder an Orten, die die Regierung nicht nennen wollte oder konnte. Die Regierung habe sich angesichts der Zahlen dazu bereiterklärt, einen neuen Mechanismus für die Identifizierung der Leichen zu schaffen.
Mehr als 300'000 Menschen wurden in Mexiko ermordet, seit die Regierung 2006 das Militär zur Bekämpfung des Drogenhandels einsetzte. Nach Behördenangaben gehen die meisten Morde auf Bandengewalt zurück. Staatlichen Zahlen zufolge werden landesweit rund 82'500 Menschen vermisst.