Mehr als 600'000 Corona-Tote in Brasilien
Brasilien hat die Schwelle von 600'000 Corona-Toten überschritten und liegt damit auf dem zweiten Rang. Zuletzt sind die täglichen Todesfälle zurückgegangen.
Das Wichtigste in Kürze
- Brasilien hat als zweites Land nach den USA mehr als 600'000 Corona-Tote zu beklagen.
- Täglich kommen rund 500 weitere dazu, doch wegen der Impfung ist die Zahl rückläufig.
- Präsident Jair Bolsonaro steht wegen seiner Corona-Politik stark in der Kritik.
Brasilien hat die Marke von 600'000 Corona-Toten überschritten. Seit Beginn der Pandemie sind 600'425 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Dies geht aus Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília am Freitagabend (Ortszeit) hervorgeht. Nur in den USA wurden bislang mehr Tote als in Brasilien registriert.
Am Tag kommen in Brasilien derzeit rund 500 Tote dazu. Seit Juni ist die tägliche Opferzahl auch wegen des Impf-Fortschritts zurückgegangen.
Seit Beginn der landesweiten Impfkampagne im Januar sind nun fast 242 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Über 45 Prozent der erwachsenen Brasilianer sind vollständig geimpft.
Immer wieder Proteste gegen Bolsonaros Corona-Politik
Nach den USA und Indien verzeichnet das bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas zudem mit fast 22 Millionen Fällen die meisten Infektionen. In Brasilien leben 210 Millionen Menschen.
Der rechte Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost und Schutzmassnahmen sowie Einschränkungen abgelehnt. Auch den Sinn von Impfungen zieht er in Zweifel. Er hat mehrmals betont, dass er selbst noch nicht gegen Corona geimpft sei. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss zum Corona-Krisenmanagement seiner Regierung läuft, es kam immer wieder zu Protesten.