Mehr Tote nach Anschlag auf afghanischen Geheimdienst als berichtet

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Afghanistan,

Die Zahl der Toten nach dem Anschlag auf eine Geheimdienstbasis in Afghanistan ist höher, als bisher bekannt war. Es ist von mindestens 60 Toten die Rede.

Nach dem Anschlag in Wardak, Afghanistan.
In Afghanistan ist das Dach der Geheimdienstbasis zum Teil eingestürzt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Taliban hat beim Anschlag auf Madian Schahr (AFG) mehr Menschen getötet als behauptet.
  • Nach neuesten Angaben sind bis zu 130 Menschen getötet worden.

Nach einem Anschlag auf die Basis des Geheimdienstes in der zentralafghanischen Stadt Maidan Schahr ist die Zahl der Toten weiter gestiegen. Mindestens 60 Sicherheitskräfte seien getötet worden, sagte der Provinzrat Mohammed Sardar Bachtiari heute Dienstag. Es könnten sogar bis zu 130 Menschen ums Leben gekommen sein. Als Grund für diese grosse Differenz bei den Opferzahlen führte er an, dass andere Behörden das wahre Ausmass verschwiegen. Laut Provinzrätin Nafisa Selia Wardak sind mindestens 126 Geheimdienstmitarbeiter getötet worden.

Der Sprecher der Gesundheitsabteilung der Provinz Wardak, Salim Asgarchail, sprach heute Dienstag wie zuvor auch am Montag von 15 Toten und rund 30 Verwundeten.

Am frühen Montagmorgen hatte ein Selbstmordattentäter eine Autobombe in der Nähe der Basis gezündet. Daraufhin hatten drei Angreifer den Stützpunkt gestürmt. Zu dem Zeitpunkt befanden sich Behördenvertretern zufolge rund 150 Spezialkräfte des Geheimdienstes NDS in der Basis.

Der Taliban-Konflikt

Bilder zeigen, dass ein grosser Teil des Daches des zweistöckigen Gebäudes eingestürzt ist. Laut Wardak hat die heftige Detonation der Autobombe Häuser im Umkreis eines Kilometers beschädigt. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.

Derzeit laufen Bestrebungen, den Konflikt politisch zu lösen. Seit Juli fanden mehrere Runden an Direktgesprächen zwischen US-Delegationen und hochrangigen Taliban-Vertretern statt. Am Montag begann eine weitere Gesprächsrunde im Golfemirat Katar. Die Gespräche sollen zu Friedensgesprächen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban führen.

Allerdings wirken sie sich noch nicht auf die Kampfhandlungen aus. Taliban-Kämpfer liefern sich weiterhin täglich Gefechte mit Sicherheitskräften der Regierung. Diese wiederum greifen hochrangige Taliban-Kommandeure an.

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