Mehrere Tote nach Angriff auf Geheimdienstbasis in Afghanistan
In Afghanistan sind mindestens zwölf Sicherheitskräfte bei einem Angriff getötet worden. 30 weitere wurden verletzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Anschlag auf eine Basis in Maidan Schahr starben mindestens zwölf Sicherheitskräfte.
- Die Taliban übernahmen die Verantwortung für den Angriff in der zentralafghanischen Stadt.
Bei einem Anschlag auf eine Basis des Geheimdienstes in der in der zentralafghanischen Stadt Maidan Schahr sind am Montag mindestens zwölf Sicherheitskräfte getötet worden. Das bestätigte der Chef des Provinzrates, Achtar Mohammed Taheri.
Mindestens weitere 30 Geheimdienstmitarbeiter seien verletzt worden. Ein Selbstmordattentäter zündete gegen 7.30 Uhr (Ortszeit) eine Autobombe in der Nähe der Basis. Daraufhin hätten drei Angreifer den Stützpunkt gestürmt, sagte Taheri.
Laut dem Provinzrat Mohammed Sardar Bachtiari befanden sich rund 150 Spezialkräfte des Geheimdienstes NDS in der Basis. Taheri zufolge ist der Angriff beendet, alle Angreifer seien getötet worden.
Sicherheitskräfte im Visier
Die radikalislamischen Taliban reklamierten den Anschlag über den Kurznachrichtendienst Twitter für sich. Die Aufständischengruppe greift seit Monaten gezielt Sicherheitskräfte an. Aus Militärkreisen heisst es, dass täglich rund 35 Sicherheitskräfte bei Angriffen und Gefechten ums Leben kommen.
Gleichzeitig laufen Bemühungen, den langjährigen Konflikt über Verhandlungen zu lösen. Seit Juli fanden mehrere Runden an Direktgesprächen zwischen Vertretern der USA und Taliban statt. Allerdings wirken sich die Gespräche noch nicht auf die Kampfhandlungen aus.
Der politische Prozess ist zudem offenbar kürzlich etwas ins Stocken geraten. Für Mitte Januar waren weitere US-Taliban-Gespräche im Golfemirat Katar geplant, die bisher noch nicht stattgefunden haben.
Vor wenigen Tagen teilten die Taliban in einer Erklärung mit, die USA würden von der bisherigen Agenda mit Diskussion eines US-Truppenabzugs Abstand nehmen und einseitig andere Tagesordnungspunkte ansetzen. Sie warnten, sollten die USA bei dieser «Unaufrichtigkeit» bleiben, dass sie die Gespräche zum Stillstand bringen müssten.
Für Unruhe in Afghanistan sorgten in den vergangenen Wochen zudem US-Medienberichte, Washington könnte rund die Hälfte seiner etwa 14'000 Soldaten im Land abziehen.