Nach dem schweren Unglück mit mehr als 50 Toten in einem Kohlebergwerk in Russland haben die Justizbehörden mehrere Haftbefehle gegen die für die Sicherheit Verantwortlichen erwirkt.
Angehörige der Opfer gehen vor dem Kohlebergwerk «Listwjaschnaja» in der Stadt Belowo im Südwesten Sibiriens. Nach dem schwersten Grubenunglück in Russland seit Jahren mit mindestens 52 Toten wollen die Rettungskräfte die Suche nach den verunglückten Bergleuten fortsetzen. Foto: Maxim Kiselev/TASS/dpa
Angehörige der Opfer gehen vor dem Kohlebergwerk «Listwjaschnaja» in der Stadt Belowo im Südwesten Sibiriens. Nach dem schwersten Grubenunglück in Russland seit Jahren mit mindestens 52 Toten wollen die Rettungskräfte die Suche nach den verunglückten Bergleuten fortsetzen. Foto: Maxim Kiselev/TASS/dpa - sda - Keystone/TASS/Maxim Kiselev

Das Wichtigste in Kürze

  • In Untersuchungshaft kamen am Samstag der Direktor des Kohleschachts «Listwjaschnaja» im Westen Sibiriens, sein Stellvertreter und der Chef des betroffenen Schachtabschnitts sowie zwei leitende Mitarbeiter der staatlichen Aufsichtsbehörde.
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Das teilten ein Gericht und die Staatsanwaltschaft in Kemerowo mit. Den Männern wird vorgeworfen, für Verstösse gegen Sicherheitsvorschriften sowie für den Tod von Bergarbeitern und Rettungskräften verantwortlich zu sein.

In dem Bergwerk in dem Ort Belowo war es am Donnerstag zu einer Methangas-Explosion gekommen. Dabei starben 51 Menschen, darunter auch fünf Rettungskräfte, die sich auf die Suche nach den Bergarbeitern begeben hatten.

Einsatzkräfte nahmen unterdessen die zeitweilig wegen Explosionsgefahr eingestellten Arbeiten zur Bergung der Toten wieder auf. Das teilte der Gouverneur von Kemerowo, Sergej Ziwiljow, am Samstag im Nachrichtenkanal Telegram mit. «Wir müssen alle herausholen», sagte er. Das Zivilschutzministerium teilte am Abend mit, dass fünf Leichen geborgen und an die Oberfläche gebracht worden seien. Die Suche nach Dutzenden weiteren Toten dauerte an.

Es handelt sich um das schwerste Grubenunglück in Russland seit mehr als zehn Jahren. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt. Sie werden in Krankenhäusern versorgt. Laut Zivilschutzministerium wurden 239 Arbeiter aus dem Schacht gerettet. Das Bergwerk liegt rund 3000 Kilometer östlich der Hauptstadt Moskau.

Nach Angaben von Ermittlern hatte sich in dem Schacht des berühmten Kusnezker Kohlebeckens (Kusbass) bereits seit Mitte Juni Methan in der Luft angesammelt. Dadurch sei ein explosives Gemisch entstanden, hiess es. Das leicht entzündliche Grubengas Methan wird durch die Arbeiten im Bergbau freigesetzt und sammelt sich bei schlechter Belüftung in den Schächten und Strecken unter Tage an. Die Arbeit in den russischen Kohlebergwerken, die auch Deutschland versorgen, gilt als lebensgefährlich.

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