Mehrere Verletzte: Schiesserei in Konfliktregion Berg-Karabach

Keystone-SDA
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Aserbaidschan,

In der Konfliktregion Berg-Karabach kam es am Freitagabend zu einer Schiesserei. Dabei wurden mehrere Soldaten verletzt.

republik arzach
Ein Soldat aus Russland bewacht ein armenisches Kloster, nachdem eine Region in Berg-Karabach in aserbaidschanische Kontrolle übergeben wurde. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Schiesserei in Berg-Karabach wurden mehrere Soldaten verletzt.
  • Ein aserbaidschanischer Soldat sei dabei verwundet worden.
  • Aserbaidschanische Medien berichteten von Provokationen von Karabach-Soldaten.
  • Das armenische Verteidigungsministerium sprach von einem neuen Angriff Aserbaidschans.

Einen Monat nach Ende der Kämpfe in der Konfliktregion Berg-Karabach im Südkaukasus wurden dort bei einer Schiesserei mehrere Soldaten verletzt. Die Behörden des Gebiets sprachen am Samstag von einem Angriff Aserbaidschans auf einen ihrer Militärposten. Bei dem Zwischenfall am Freitagabend hätten drei Streitkräfte der Karabach-Armee Verletzungen erlitten.

Aserbaidschanische Medien hatten zuvor von einer Provokation von Karabach-Soldaten im Süden der Konfliktregion berichtet. Dabei sei ein Soldat auf aserbaidschanischer Seite verwundet worden.

Verstoss gegen Friedensabkommen

Am Samstagabend (Ortszeit) sprach das armenische Verteidigungsministerium von einem neuen Angriff Aserbaidschans in der Nähe zweier Dörfer. Die Karabach-Armee ergreife «angemessene Massnahmen». Details wurden zunächst nicht genannt. Das bedeutet einen Verstoss gegen das Friedensabkommen für Berg-Karabach.

Soldaten
Armenische Soldaten entzünden Kerzen in einem orthodoxen Kloster in Berg-Karabach. - dpa-infocom GmbH

Darauf hatten sich die beiden Ex-Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien unter Vermittlung Russlands verständigt. Um die Waffenruhe zu kontrollieren, sind fast 2000 russische Friedenssoldaten in der Region. Ranghohe Vertreter forderten der Agentur Interfax zufolge beide Seiten auf, sich an die Waffenruhe zu halten.

Aserbaidschan holte sich verlorenes Gebiet zurück

Der jüngste Krieg der beiden Länder hatte am 27. September begonnen und dauerte bis zum 9. November.

Aserbaidschan holte sich dabei weite Teile des Anfang der 1990er verlorenen Gebiets, das seit 2017 eigentlich Republik Arzach heisst, zurück. Insgesamt starben auf beiden Seiten mehr als 4600 Menschen – die meisten Soldaten. Der Konflikt ist schon jahrzehntealt.

Aserbaidschan hob in der Nacht zum Samstag den Kriegszustand auf. Zuvor hatte das Land den «Sieg» über Armenien mit einer grossen Militärparade gefeiert. Dagegen werfen viele Armenier ihrer Regierung eine Kapitulation vor. Bei Protesten fordern Demonstranten immer wieder den Rücktritt von Regierungschef Nikol Paschinjan.

Nikol Paschinjan bergkarabach
Der armenische Protestführer Nikol Paschinjan winkt bei einem Massenprotest. Paschinjan hat in den vergangenen zwei Wochen Massenproteste gegen Korruption und Vetternwirtschaft organisiert und damit Regierungschef Sargsjan zum Rücktritt gezwungen. Vor der Abstimmung über einen neuen Regierungschef in Armenien am Dienstag hat die Opposition mit neuen Protesten einen Machtwechsel gefordert. (Archivbild) - dpa

Sie bezeichnen ihn als «Verräter». Bei einer Demonstration am Freitag wurden nach Polizeiangaben mehr als 100 Menschen festgenommen.

Unterdessen dauert die Identifizierung von Toten an. Bislang seien mehr als 2900 forensische Untersuchungen von gefallenen Soldaten vorgenommen worden, teilte das armenische Gesundheitsministerium mit. Dabei werden demnach DNA-Proben von Soldaten mit Proben von Verwandten abgeglichen. Aktuell würden 541 Leichen untersucht.

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