Menschenrechtler werfen Israel rechtswidrige Angriffe in Rafah vor

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Palestina,

Amnesty International wirft Israels Armee vor, rechtswidrig Zivilisten angegriffen zu haben.

Ein beschädigtes Haus in Rafah.
Ein beschädigtes Haus in Rafah. - Abed Rahim Khatib/dpa

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Israels Armee vorgeworfen, in der Stadt Rafah rechtswidrig Häuser angegriffen und dabei etliche unschuldige Menschen getötet zu haben. Bei vier Bombardements seien im Dezember und im Januar mindestens 95 Zivilisten getötet worden, teilte Amnesty International am Montag mit. Die Organisation habe keinerlei Hinweise darauf gefunden, dass es sich bei den Gebäuden oder den Bewohnern darin um legitime militärische Ziele gehandelt habe. Alle vier Angriffe seien «wahrscheinlich direkte Angriffe» auf Zivilisten und zivile Objekte gewesen.

Mögliche Kriegsverbrechen

Sie müssten als Kriegsverbrechen untersucht werden, forderten die Menschenrechtler. Israels Armee soll die Bewohner nach Erkenntnissen von Amnesty nicht wirksam oder gar nicht vor den Angriffen gewarnt haben. Israels Armee betont immer wieder, ihre Angriffe zielten stets auf militärische Ziele ab. Zudem wirft sie der islamistischen Hamas vor, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen und etwa zivile Gebäude zu nutzen, um Eingänge zu unterirdischen Tunneln zu verbergen.

Auf Anfrage teilte das Militär mit, bei ihren Einsätzen dem Völkerrecht zu folgen. Die Armee treffe Vorkehrungen, um den Schaden für die Zivilbevölkerung zu mindern, hiess es. Die untersuchten vier Angriffe zeigten, dass diese Behauptungen nicht stimmten, sagte Katja Müller-Fahlbusch, Expertin für den Nahen Osten bei Amnesty International.

Beweise durch Augenzeugen und Medien

Amnesty International hat die israelische Armee nach eigener Darstellung im Januar zweimal zu den untersuchten Angriffen befragt. Den Angaben nach soll das Militär sich bislang nicht zu den Anfragen geäussert haben. Die Menschenrechtsorganisation interviewte nach eigener Darstellung insgesamt 14 Überlebende sowie vier Angehörige.

Diese hätten sich nach den untersuchten Angriffen an Rettungsarbeiten beteiligt. Die Organisation wertete demnach zudem Fotos, Videos und Satellitenbilder der mutmasslichen Angriffe aus. Die Angaben waren zunächst nicht zu überprüfen.

Kommentare

User #1780 (nicht angemeldet)

Ja und warum wird nethanjau nicht verurteilt?

User #4967 (nicht angemeldet)

Kein Problem. Dann können sie nach Israel, sich einbürgern lassen und wählen gehen. Ansonsten ist ihre Meinung ziemlich irrelevant für Israel. Ist ja nicht die Schweiz...

Weiterlesen

Volker Türk
19 Interaktionen
Türk
Lidl
Krumm und fair

MEHR IN NEWS

Metelsdorf
Washington
Appenzell
Appenzell AI
Medizinische Werkzeuge
38 Interaktionen
«Ökologischer Unsinn»

MEHR AUS PALESTINA

gaza
Luftangriff
gaza
19 Interaktionen
Seit März
Israel, Jordanien
3 Interaktionen
24 Personen