Britischer Abgeordneter David Amess (†69) von Mann erstochen

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Wie englische Medien berichten, wurde der konservative Politiker David Amess mit einem Messer angegriffen und getötet. Ein Mann wurde festgenommen.

Der Abgeordnete Amess
Der Abgeordnete Amess - UK PARLIAMENT/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • David Amess wurde bei einer Messerattacke verletzt.
  • Der konservative Politiker wurde bei einer Bürgersprechstunde angegriffen.
  • Der 69-Jährige erlag seinen Verletzungen.

Ein Abgeordneter der konservativen Regierungspartei in Grossbritannien ist Berichten zufolge am Freitag Opfer einer Messerattacke geworden. Der 69-Jährigen ist laut Medienberichten den Verletzungen erlegen.

Wie der Nachrichtensender Sky News berichtete, stach ein Angreifer während einer Bürgersprechstunde in Leigh-on-Sea mehrfach auf David Amess ein. Der Angriff ereignete sich in seinem Wahlkreis in der Grafschaft Essex in einer Methodisten-Kirche.

Die Polizei in Essex teilte mit, ein 25-jähriger Mann sei nach Berichten über einen Messerangriff festgenommen worden. Nach weiteren Verdächtigen werde nicht gesucht.

«Die Ermittlung ist noch in einem frühen Stadium und wird von der Anti-Terror-Einheit geleitet. Es ist den Ermittlern überlassen, festzustellen, ob es sich um einen terroristischen Vorfall handelt oder nicht», sagte der Chef der Polizei in der Grafschaft Essex, Ben-Julian Harrington, bei einer Pressekonferenz am Freitagabend in Southend-on-Sea.

Bestürzung in Grossbritannien

Premierminister Boris Johnson brach einen Kabinettsausflug nach Bristol ab und kehrte in den Regierungssitz Downing Street zurück.

Er zeigte sich tief betroffen. Die Herzen aller seien erfüllt von «Schock und Traurigkeit» über den Tod seines 69-jährigen Parteifreunds, so Johnson am Freitag zu Reportern. Amess sei einer der «liebenswertesten und freundlichsten Menschen in der Politik» gewesen, so der Premier weiter.

«Unsere Gedanken sind sehr mit seiner Familie, seiner Frau und seinen Kindern und für alles Weitere müssen wir die Polizei ihre Ermittlungen machen lassen», fuhr Johnson fort.

Oppositionschef Keir Starmer von der Labour-Partei schrieb per Twitter: «Furchtbare und zutiefst schockierende Nachrichten. Denke an David und seine Familie und seine Mitarbeiter.»

david amess
Polizeibeamte am Tatort in der Nähe der Belfairs Methodist Church, wo der konservative Abgeordnete David Amess zum Opfer eines Messerangriffs wurde. - Foto: Yui Mok/PA/dpa

Vize-Premierminister Dominic Raab würdigte den erstmal 1983 ins Unterhaus gewählten Amess als «Politiker mit gesundem Menschenverstand und einen Wahlkämpfer mit grossem Herz und enormer Grosszügigkeit - einschliesslich für die, die nicht einer Meinung mit ihm waren.» Unterhaussprecher Lindsay Hoyle zeigte sich «schockiert und zutiefst getroffen». Der Vorfall werde «Schockwellen durch die parlamentarische Gemeinschaft und das ganze Land senden», so Hoyle auf Twitter.

Prinz William und Herzogin Kate sind «schockiert und traurig»

«Wir sind schockiert und traurig über den Mord an Sir David Amess, der 40 Jahre seines Lebens dem Dienst an der Gemeinschaft geopfert hat», teilten Prinz William und Herzogin Kate am Freitagabend per Twitter mit. Ihre Gedanken und Gebete seien bei der Familie, den Freunden und Kollegen des getöteten Abgeordneten, so das Paar weiter.

Die Nachricht endete mit den Initialen W und C (William und Catherine). Die beiden geben damit zu erkennen, dass sie selbst die Autoren sind.

Amess hinterlässt eine Frau und fünf Kinder. Der Katholik galt als erzkonservativer Brexit-Befürworter, der sich gegen das Recht auf Abtreibung und für Tierrechte einsetzte. Er war auch ein entschiedener Gegner der Fuchsjagd. Amess sass seit 1983 für die Tories im britischen Parlament, zuerst für den Wahlkreis Basildon, später für Southend West.

Der Fall erinnert an den Mord an der Labour-Abgeordneten Jo Cox 2016. Cox wurde ebenfalls bei einer Bürgersprechstunde in ihrem Wahlkreis von einem Rechtsextremisten angegriffen und starb an ihren Verletzungen. Der Mord ereignete sich nur wenige Wochen vor dem Brexit-Referendum.

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