Mexikos Kampf gegen Benzin Diebstahl führt zu Engpass
Neue Taktik der Regierung Mexikos im Kampf gegen Benzin-Klau: Mexiko ändert das Verteilungssystem und schliesst Benzinleitungen – Engpässe sind die Folge.
Das Wichtigste in Kürze
- Die mexikanische Regierung hat einige Benzinleitungen geschlossen.
- Deshalb kam es in mehreren Teilen Mexikos zu Benzin-Engpässen an Tankstellen.
Die neue Taktik der Regierung Mexikos gegen den Diebstahl von Benzin hat zu langen Schlangen an Tankstellen und Hamsterkäufen in dem lateinamerikanischen Land geführt. In lokalen Medien waren am Dienstag (Ortszeit) Bilder von wartenden Autofahrern und Menschen mit Kanistern zu sehen. Nach Angaben der Tageszeitung «Milenio» kam es in mehreren Bundesstaaten zu einem Benzin-Engpass, mehrere Tankstellen blieben ganz geschlossen. In mehreren Städten sei es zu Panikkäufen gekommen.
Da die Zahl der Versuche, illegal Benzin aus Überlandleitungen abzuzapfen, in den vergangenen Jahren massiv gestiegen ist, hatte die Regierung unter dem Linkspolitiker Andrés Manuel López Obrador beschlossen, das Verteilungssystem zu ändern. Einige der Leitungen wurden geschlossen, das Benzin bringen nun bewachte Tanklaster ans Ziel. Der staatliche Mineralölkonzern Pemex erklärte auf Twitter, dass daran gearbeitet werde, die Tankstellen möglichst schnell mit Benzin zu versorgen. In der Hauptstadt Mexiko-Stadt gebe es keinen Engpass.
Benzin-Diebstahl als Milliarden-Geschäft
In Mexiko wurde im vergangenen Jahr nach Pemex-Angaben alle 30 Minuten versucht, illegal eine Benzinleitung anzuzapfen. Der Handel und Schmuggel von gestohlenem Benzin ist in dem lateinamerikanischen Land für kriminelle Organisationen ein Milliarden-Geschäft. Die Anzapf-Versuche sind aber nicht ungefährlich. Regelmässig kommt es zu Explosionen an Pipelines und die mutmasslichen Diebe werden verletzt oder kommen ums Leben.