USA fordern offen den Ausstieg aus Nordstream 2
Die Pipeline Nordstream 2 würde die Abhängigkeit Europas von russischen Energieressourcen weiter erhöhen. Doch die USA sind entschieden dagegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA möchten sich vom Bau der Ostseepipeline Nordstream 2 zurückziehen.
- Donald Trump bezeichnet den Plan als «furchtbar» und spricht sich offen dagegen aus.
Die USA haben offen den Ausstieg aus dem auch von der Bundesregierung unterstützten Bau der Ostseepipeline Nordstream 2 gefordert. «Unsere Position ist ziemlich klar: Wir appellieren an alle Beteiligten, das Projekt zu beenden», sagte der für Energiesicherheit zuständige Staatssekretär im US-Aussenministerium, Francis Fannon, am Montag in Washington.
Die Pipeline führt von Russland durch die Ostsee nach Greifswald. Bisherige Lieferwege für russisches Gas durch die Ukraine würden damit umgangen. Russland legt grossen Wert auf die Pipeline. In Deutschland und in der EU gibt es neben wirtschaftlichen und energiepolitischen Interessen an dem Projekt auch Kritik.
US-Präsident Donald Trump hat den Bau der in Deutschland endenden und die Ukraine umgehenden Pipeline mehrmals als «furchtbar» bezeichnet und sich offen gegen die Realisierung ausgesprochen. Die Bundesregierung hält jedoch an ihrer Unterstützung für das Projekt fest.
Die Pipeline würde die Abhängigkeit Europas von russischen Energieressourcen weiter erhöhen, sagte Fannon. Es gebe keinen Anlass, den Worten von Russlands Präsident Wladimir Putin zu trauen, der eine Durchleitung von Gas über die Ukraine weiterhin zugesagt hatte.
Die USA versuchen seit geraumer Zeit selbst, ihr im Überschuss vorhandenes und gefördertes Gas in Europa zu verkaufen. In Polen wird etwa gerade ein Terminal für Flüssiggas erweitert. In Litauen machte 2014 ein neues Terminal auf, in Kroatien soll eine solche Anlage 2020 öffnen und vor allem den ungarischen Markt bedienen.