Militär in Myanmar verspricht Wahlen in einem Jahr
Das Militär in Myanmar wirft der faktischen Regierungschefin vor, sie habe bei ihrem Wahlsieg betrogen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Militär hat nach dem Putsch Neuwahlen versprochen.
- Zuvor wurde Regierungschefin Suu Kyi festgenommen worden.
- Das Militär wirft ihr Wahlbetrug bei den vergangenen Parlamentswahlen vor.
Das Militär in Myanmar will nach eigenen Angaben nach seiner Machtübernahme in einem Jahr eine Neuwahl abhalten. Vertreter der Streitkräfte sagten am Montag im vom Militär kontrollierten Fernsehsender «Myawaddy»: Im Land solle bis dahin eine «disziplinierte florierende Demokratie» aufrecht erhalten werden.
Nach der Abstimmung werde der Sieger der Wahl die Macht übernehmen. In der Nacht zum Montag war De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi zusammen mit weiteren ranghohen Politikern festgesetzt worden. Die Armee hatte anschliessend einen einjährigen Ausnahmezustand verhängt.
Hintergrund sind Vorwürfe des Militärs, bei der Parlamentswahl im November habe es Wahlbetrug gegeben. Suu Kyi (75) hatte die Abstimmung klar gewonnen und eine absolute Mehrheit erzielt.
Sie war damit für eine zweite Amtszeit bestätigt worden. Doch auch nach der Wahl blieb Suu Kyi auf die Kooperation mit dem Militär angewiesen. Ein Viertel der Sitze in den Parlamentskammern ist für die Armee reserviert.