Militärchef: Israel kann Gaza-Grenze zu Ägypten überwachen
Israels Generalstabschef äussert sich vor den Gesprächen in Doha zur Grenzkontrolle des Gazastreifens.
Israels Generalstabschef hat vor den Gaza-Gesprächen in Doha erklärt, die Armee könne die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten auch ohne dauerhafte physische Präsenz weiter kontrollieren. Bei einem Besuch an dem sogenannten Philadelphi-Korridor sagte Herzi Halevi nach Angaben des israelischen Rundfunks, das Militär könne im Fall einer Entscheidung zu einem Abzug von der Grenzlinie dort auch immer wieder punktuelle Vorstösse unternehmen.
Der Philadelphi-Korridor ist ein 14 Kilometer langer, schmaler Streifen, der bei Rafah auf der Gaza-Seite entlang der Grenze zu Ägypten verläuft. Israel hatte die strategisch wichtige Zone bis zum Abzug aus dem Gazastreifen 2005 kontrolliert und dann während des Gaza-Krieges im Mai wieder erobert. Dazu gehört auch der Rafah-Grenzübergang nach Ägypten.
Hamas fordert kompletten Abzug Israels
Der Korridor ist wichtig mit Blick auf Israels Sorge vor einem militärischen Wiederaufbau der islamistischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen. Die Hamas fordert einen kompletten Abzug Israels. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte dagegen gesagt, Israels Armee müsse den Philadelphi-Korridor auch nach einer Waffenruhe weiter kontrollieren.
Israel geht davon aus, dass die Hamas dort von Ägypten aus Waffen in den Gazastreifen geschmuggelt hat. Ägypten dementiert dies. Halevi sagte bei dem Besuch am Mittwoch, die Armee werde bis zur Freilassung der Geiseln ihre Einsätze immer weiter verschärfen.
«Die Rückkehr der Geiseln ist ein Kriegsziel», sagte er. «Was ihr über und unter der Erde macht, hat einen grossen Einfluss darauf», sagte der Generalstabschef israelischen Soldaten. «Die Hamas muss wissen, dass jeder weitere Tag, an dem sie unsere Geiseln festhält, für sie bitterer sein wird als der Tag davor.»