Mindestens sechs Tote nach Bombenexplosion nahe Damaskus
Bei einem Bombenanschlag nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus sind mindestens sechs Menschen getötet worden. Mindestens 23 weitere seien verletzt worden, teilte das syrische Innenministerium mit. In der Nähe des Hauptquartiers einer pro-iranischen Miliz sei am Donnerstagabend eine Autobombe explodiert, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London. Den Angaben nach waren unter den Opfern auch Kinder. Die staatlichen Nachrichtenagentur Sana meldete, ein Motorrad sei in der Nähe eines Taxis zur Detonation gebracht worden. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Explosion ereignete sich am Vorabend des Aschura-Fests, die wichtigste Feierlichkeit im schiitischen Islam.
Gläubige erinnern dabei an den Märtyrertod des von ihnen verehrten Imams Hussein, ein Enkel des Propheten Mohammed. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle waren viele Besucher in dem Vorort von Damaskus, in dem sich auch ein wichtiger Schrein befindet und der deshalb ein wichtiger Pilgerort für schiitische Muslime ist. Die sunnitische Terrormiliz IS hatte dort in den Vergangenheit Anschläge verübt.
Nach schiitischer Überzeugung starb Imam Hussein im Jahr 680 nach Christus in der Schlacht von Kerbela. Damals waren Streitigkeiten über die rechtmässige Nachfolge Mohammeds entbrannt. Aus diesem Konflikt entstanden mit den Sunniten und Schiiten die beiden grossen Strömungen des Islams. Immer wieder kommt es bei Zeremonien der Schiiten zu schweren Anschlägen von sunnitischen Extremisten.
Bereits vor zwei Tagen wurden nach Angaben der Menschenrechtsaktivisten zwei Personen bei der Explosion eines Motorrads in einem Vorort von Damaskus verletzt.