Nach mehr als einem Jahrzehnt ist erstmals wieder ein iranischer Präsident ins Bürgerkriegsland Syrien gereist. Ebrahim Raisi traf am Mittwoch in Begleitung einer Delegation für Gespräche in Damaskus ein.
christiane amanpour
Ebrahim Raisi, Präsident des Iran, spricht vor den Vereinten Nationen in New York. - Mary Altaffer/AP/dpa

Das meldeten syrische und iranische Staatsmedien. Die beiden Länder unterhalten gute Beziehungen, vor allem im Bereich der militärischen Zusammenarbeit. Vor Raisi hatte zuletzt der Hardliner Mahmud Ahmadinedschad 2010 Syrien besucht.

Seit den 1990er Jahren hat der Iran politische und militärische Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine «Achse des Widerstands» gegen seinen Erzfeind Israel zu schaffen. In Syrien unterstützt die Islamische Republik den Machthaber Baschar al-Assad, der im vergangenen Jahr auch nach Teheran reiste. Seit Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 stand Assad international in der Kritik und war lange isoliert.

Raisis Besuch folgt auf eine Annäherung Syriens mit mehreren Nachbarstaaten und früheren Rivalen in der Region in den vergangenen Monaten. Am Montag trafen sich die Aussenminister Jordaniens, Saudi-Arabiens, Ägyptens und des Iraks mit ihrem syrischen Amtskollegen Faisal al-Mikdad. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und der Oman werben indes für eine Rückkehr Syriens in die Arabische Liga. Das nächste Gipfeltreffen der Organisation ist für diesen Monat in Saudi-Arabien angesetzt, wo die mögliche Rückkehr Syriens ein beherrschendes Thema sein dürfte.

Im März 2011 gingen in Syrien im Zuge der arabischen Aufstände zahlreiche Menschen gegen Assads Führung auf die Strasse. Dessen Sicherheitskräfte gingen mit Gewalt gegen die Demonstranten vor. Daraus entwickelte sich ein Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung, der bis heute andauert. Neben dem Iran unterstützt auch Russland Assads Herrschaft.

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