Ministerium: Schwangere bei Israels Einsatz im Westjordanland getötet
Bei einem israelischen Militäreinsatz im Westjordanland wurde eine schwangere Frau erschossen.
![Soldaten](https://c.nau.ch/i/89bM5/900/soldaten.jpg)
Bei einem israelischen Militäreinsatz in Tulkarem im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben eine Schwangere erschossen worden. Auch das ungeborene Kind habe nicht überlebt, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Die 23-Jährige sei im achten Monat schwanger gewesen.
Auch ihr Mann sei lebensgefährlich verletzt worden, als israelische Soldaten das Feuer auf ihr Fahrzeug im Flüchtlingsviertel Nur Schams eröffneten. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz teilte mit, die Armee weite ihre Offensive im nördlichen Westjordanland auch auf das Flüchtlingsviertel Nur Schams aus.
Militäraktion weitet sich aus
«Wir zerschmettern die Terror-Infrastruktur in den Flüchtlingslagern und verhindern ihre Rückkehr», hiess es in seiner Mitteilung.
Nach Angaben des Gouverneurs von Tulkarem, Abdullah Kmail, kam es zu massiven Zerstörungen im Rahmen des Einsatzes in Nur Schams. Hunderte Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen, sagte er.
Nach Angaben der palästinensischen Hilfsorganisation Roter Halbmond wurde auch ein 14-Jähriger durch Schüsse im Bauch verletzt. Israel hatte am 21. Januar in Dschenin den grössten Militäreinsatz seit langem im besetzten Westjordanland begonnen.
Dschenin: Hochburg militanter Palästinenser
Die Stadt gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten von drei Millionen Palästinensern rund 700.000 israelische Siedler.
Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.