Mindestens 400 Tote nach Zyklon «Mocha» in Myanmar
Der Zyklon «Mocha» hat in Myanmar wohl viel mehr Todesopfer gefordert, als bislang angenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Zyklon «Mocha» hat in Myanmar wohl viel mehr Todesopfer gefordert, als angenommen.
- Viele Menschen würden in verschiedenen Flüchtlingscamps in der Region noch vermisst.
- Laut der Flüchtlinge wird nach mehr als 100 Menschen gesucht.
Der Zyklon «Mocha» hat in Myanmar offenbar viel mehr Menschenleben gefordert als bislang angenommen. Mindestens 400 Menschen seien bei dem tropischen Wirbelsturm im Bundesstaat Rakhine an der Westküste ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher der «Nationalen Einheitsregierung» (NUG) am Dienstag der dpa.
Vertriebene dort hätten erzählt, dass noch nach mehr als 100 Menschen gesucht werde. Die Hilfsorganisation Oxfam hatte am Montag noch von acht Toten gesprochen.
Heftigster Zyklon der Region seit mehr als einem Jahrzehnt
Der tropische Wirbelsturm war am Sonntag mit Windgeschwindigkeiten von teilweise mehr als 250 Stundenkilometern auf Land getroffen: in Myanmar und dem benachbarten Bangladesch.
Es war der heftigste Zyklon in der Region seit mehr als einem Jahrzehnt. Das ganze Ausmass der Schäden wird aber erst langsam deutlich.
Berichte von möglicherweise 300 bis 400 Toten, die in sozialen Netzwerken kursierten, konnte der Augenzeuge zunächst nicht bestätigen. «Der Sturm ist gerade erst vorbei, es braucht Zeit, bis alle Opfer gezählt sind.»
Auch Flüchtlingcamps vom Sturm betroffen
In dem schwer getroffenen Gebiet hätten rund 100'000 Menschen gelebt, viele in Vertriebenen-Camps. Andere in Dörfern der muslimischen Minderheit der Rohingya im sonst vornehmlich buddhistischen Myanmar, sagte Moe Hla weiter. Die Rohingya werden schon seit Jahrzehnten verfolgt.
Viele weitere Menschen leben im früheren Birma wegen der anhaltenden Gewalt als Vertriebene im eigenen Land. Das nach einem Militärputsch vor zwei Jahren.
Oxfam hatte zuvor erklärt, der Sturm habe «enorme Auswirkungen» auf das Leben der Binnenvertriebenen. «Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, die erforderlichen Mittel bereitzustellen, um ihnen ein Leben in Würde zu ermöglichen.»