Moskau: Letzte Rebellengruppe stimmt Abzug aus Ost-Ghuta zu
Die letzte Rebellenmiliz hat den Abzug aus der umkämpften syrischen Region Ost-Ghuta entschieden. Dies berichten hohe russische Militärs.
Das Wichtigste in Kürze
- Die letzte Rebellengruppe stimmt dem Abzug aus Ost-Ghuta zu.
- Die bewaffnete Gruppe Dschaisch al-Islam zeiht sich nach mehrtägigen Verhandlungen zurück.
In der seit Wochen umkämpften syrischen Region Ost-Ghuta hat nach russischen Angaben auch die letzte Rebellenmiliz ihrem Abzug zugestimmt. Mit der bewaffneten Gruppe Dschaisch al-Islam sei nach mehrtägigen Verhandlungen ein Abkommen erzielt worden, dass diese die Stadt Duma verlässt, sagte der russische Generaloberst Sergej Rudskoj am Freitag in Moskau.
Ein Sprecher der Miliz wies die Meldung jedoch zurück. Dschaisch al-Islam lehne weiterhin eine «Zwangsvertreibung» aus Ost-Ghuta ab. Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, es sei noch keine Einigung erzielt worden. Russland ist im syrischen Bürgerkrieg ein enger Verbündeter der Regierung in Damaskus.
Dschaisch al-Islam kontrolliert eine von zwei Zonen in Ost-Ghuta, in denen sich noch Rebellen aufhalten. Der Abzug der bewaffneten Regierungsgegner aus der zweiten der beiden Zonen läuft bereits seit Tagen. Sollten die Kämpfer von Dschaisch al-Islam Ost-Ghuta verlassen, stünde das Gebiet nahe der Hauptstadt Damaskus erstmals seit 2012 wieder vollständig unter Kontrolle der syrischen Armee.
Ost-Ghuta hatte in den vergangenen Wochen die heftigste Angriffswelle der Regierungstruppen seit Beginn des Bürgerkriegs vor rund sieben Jahren erlebt. Dabei kamen nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter mehr als 1600 Zivilisten ums Leben. Die humanitäre Lage ist dramatisch. Seit Tagen verlassen immer mehr Zivilisten Ost-Ghuta. Nach Angaben syrischer Staatsmedien flohen mehr als 130'000 Menschen.