Motorradfahren in Kabul wird verboten
Das Wichtigste in Kürze
- Die afghanische Hauptstadt Kabul hat das Motorradfahren verboten.
- Damit will man den zahlreichen terroristischen Anschlägen entgegenwirken.
- Diese seien im letzt Jahr hauptsächlich mit Hilfe von Motorrädern durchgeführt worden.
Das Motorradfahren soll in der afghanischen Hauptstadt Kabul aus Sicherheitsgründen verboten werden. Dies kündigte Afghanistans Innenministerium am Dienstag an. «Die meisten kriminellen und terroristischen Aktivitäten wurden im vergangenen Jahr mit Hilfe von Motorrädern durchgeführt», erklärte ein Polizeisprecher in Kabul. Deshalb wolle man Motorräder ab diesem Mittwoch bis auf weiteres aus der Hauptstadt verbannen.
Vermehrt Überfälle von kriminellen Motorradfahrern
Die Polizei soll das Verbot in Kabul an Kontrollpunkten durchsetzen und Verstösse bestrafen, zudem sollen motorisierte Zweiräder bei Missachtung beschlagnahmt werden. «Wir wollen, dass die Menschen die Entscheidung respektieren und mit der Polizei zusammenarbeiten», sagte der Polizeisprecher. Die Ankündigung in der Metropole erfolgte inmitten der strengen Ausgangssperren in Folge der Corona-Krise.
In der Vergangenheit hatten sich Einwohner immer wieder über Überfälle beschwert, bei denen Kriminelle auf Motorrädern Handys stehlen und entkommen. Motorräder prägen den dichten Verkehr der Hauptstadt.
Teils fahren gleich mehrere Familienmitglieder auf einer Maschine, weil sie sich keine Autos leisten können. Auch Fahrer von Lieferdiensten nutzen hauptsächlich Motorräder. Ob es Ausnahmen geben wird, war zunächst unklar.