In Myanmar wird die Rohingya-Minderheit seit Jahrzehnten unterdrückt. Die UNO fordert nun Zugang zum Bundesstaat Rakhine, wo das Volk vertrieben wurde.
Terrosismus
Rohingya in einem Flüchtlingscamp in Rakhine, Myanmar. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die UNO fordert sofortigen Zugang zum Bundesstaat Rakhine in Myanmar.
  • Die Rohingya-Minderheit in dem Land wird seit langer Zeit unterdrückt.
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Ein Jahr nach der Vertreibung der muslimischen Rohingya-Minderheit in Myanmar haben die Vereinten Nationen weiterhin keinen uneingeschränkten Zugang zum Bundesstaat Rakhine. Eine Vereinbarung vom Juni darüber sei noch nicht umgesetzt, teilten das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) am Mittwoch mit.

Entsprechende Anträge seien seither unbeantwortet geblieben, hiess es von Seiten der beiden UN-Organisationen. Das UNHCR hat ein Büro in Rakhine, die Mitarbeiter können ausserhalb aber nicht frei agieren.

In Rakhine wird die muslimische Minderheit der Rohingya seit Jahrzehnten unterdrückt. Vor einem Jahr war die Lage eskaliert, als Rohingya-Rebellen bei Angriffen rund ein Dutzend Sicherheitskräfte töteten. Das Militär reagierte mit brutaler Gegengewalt und zerstörte zahlreiche Rohingya-Dörfer, Flüchtlinge berichteten von Ermordungen und Vergewaltigungen.

Die UNO stuft das Vorgehen gegen die Rohingya als «ethnische Säuberung» ein. Im März sprach die UN-Sonderberichterstatterin für Myanmar, Yanghee Lee, erstmals von einem «Völkermord». Nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen wurden allein im ersten Monat der Gewalt 6700 Rohingya getötet. Rund 700'000 Angehörige flohen in den vergangenen Monaten ins benachbarte Bangladesch.

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