Todesstrafe

Nach Antikriegsbild: Von Tochter getrennter Russe will Todesstrafe

Keystone-SDA
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Russland,

Der nach einem Antikriegsbild seiner Tochter zu zwei Jahren Haft verurteilte Russe Moskaljow hat laut Medienberichten das Gericht um die Todesstrafe gebeten.

ukraine krieg
Ein Gericht in Russland hat am Dienstag einen alleinerziehenden Vater zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil er in den sozialen Medien den Krieg in der Ukraine kritisiert hatte. Die Behörden waren auf den Fall aufmerksam geworden, weil seine 13-jährige Tochter in der Schule ein Antikriegsbild gezeichnet hatte, wie der Anwalt des Mannes und lokale Aktivisten berichteten. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Alexej Moskaljow wurde vom russischen Gericht zu zwei Jahren Haft verurteilt.
  • Grund dafür war ein Antikriegsbild seiner 13-jährigen Tochter.
  • Der Russe hat das Gericht nun um die Todesstrafe gebeten.

«Ich bitte um die möglichst schnelle Umsetzung des Urteils, denn jeden Tag blutet mein Herz.» Das sagte der alleinerziehende Vater laut dem unabhängigen Internetportal Mediazona bei seinem Schlusswort nach der Abweisung seiner Berufung. Er soll um die Todesstrafe gebeten haben. Moskaljow wurde im März wegen angeblicher «Diskreditierung der russischen Armee» zur Haftstrafe verurteilt.

Kontakt mit seiner Tochter hat er seither eigenen Angaben nach nicht. Russland hat die Todesstrafe allerdings ausgesetzt. Zuletzt wurde dort 1996 ein Verurteilter hingerichtet. Der Fall kam ins Rollen, nachdem Moskaljows minderjährige Tochter ein Antikriegsbild in der Schule gezeigt hatte.

«Nein zum Krieg»

Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs sollte die Sechstklässlerin in der Schule ein Bild zur Unterstützung der russischen Soldaten anfertigen. Stattdessen aber malte das Kind ukrainische Kriegsopfer. Sie soll auf das Bild die Worte «Nein zum Krieg» und «Ruhm der Ukraine» geschrieben haben. Die Schuldirektorin rief daraufhin die Polizei.

Einen Tag später wurde ihr Vater zum ersten Mal auf die Polizeistation gebracht. Dort wurde eine Geldstrafe wegen «Diskreditierung» der russischen Armee gegen ihn verhängt. Offiziell begründet worden sei das damals mit Kommentaren, die Moskaljow in sozialen Netzwerken geschrieben hatte.

Internetverbot während der Haft

Im Winter folgte die Durchsuchung der Wohnung, es wurden strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet. Im März 2023 wurde das Urteil nach nur einer Sitzung gefällt.

Nachdem das Gericht am Montag das Berufungsgesuch der Verteidigung zurückwies, verschärfte der Richter Andrej Sikatschow zusätzlich die Strafe. Er verbot dem Gefangenen die Internet-Nutzung während der Haft.

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