Eine neue Generation von Wettersatelliten schickt aus dem All erste Bilder von Blitzen bei Gewittern. Kurze Filmsequenzen zeigen, wie sich diese bewegen.
eumetsat
Die Nordkamera des Lightning Imager ist auf Europa ausgerichtet: In Südeuropa entwickeln sich laut EUMETSAT in der wärmeren Jahreszeit rund um das Mittelmeer täglich lokale Gewitter. - EUMETSAT/Lightning Imager

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Satellit MTG-I1 schickt aus dem All erste Bilder von Blitzen bei Gewittern.
  • Der sogenannte Lightning Imager beobachtet mit vier Kameras diese Aktivitäten.
  • Der Satellit mit dem Lightning Imager an Bord war im Dezember gestartet.
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«Das erste Satelliteninstrument, das in der Lage ist, Blitze in Europa und Afrika kontinuierlich zu erfassen, ist jetzt eingeschaltet worden.» Das teilte die Europäische Agentur für meteorologische Satelliten (Eumetsat) mit Sitz in Darmstadt (D) am Montag mit. Der sogenannte Lightning Imager an Bord eines «Meteosat Third Generation»-Satellits könne mit vier Kameras diese Aktivitäten bei Gewittern beobachten.

«Das haben wir bislang bei Satelliten-Instrumenten nicht», sagte Gerrit Holl, Experte für Wetter-Satelliten beim Deutschen Wetterdienst (DWD), der Nachrichtenagentur DPA.

1000 Bilder pro Sekunde

Bislang habe man in Europa nur bodengebundene Blitzmessungen. Die neuen Daten könnten unter anderem dem Flugverkehr helfen. «Man kann auch besser einschätzen, wie schwer ein Gewitter wird», sagte Holl. Daten bekomme der DWD voraussichtlich ab dem Dezember.

Vor schweren Gewittern gebe es häufig abrupte Veränderungen der Blitzaktivität, sagte Eumetsat-Generaldirektor Phil Evans. Durch die Beobachtung dieser Aktivitäten könnten Meteorologen bei der Vorhersage schwerer Gewitter und Stürme unterstützt werden. Die Wetterdienste würden in die Lage versetzt, die Entwicklung von Stürmen zu verfolgen und damit rechtzeitig Warnungen auszusprechen.

Der Satellit MTG-I1 mit dem Lightning Imager an Bord war im Dezember gestartet. Jede der vier Kameras kann den Angaben zufolge 1000 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Hier leistet auch die Schweiz einen Beitrag: in Leuk im Wallis steht eine Bodenstation für den Empfang der Meteosat-Daten. Betrieben werden die Satelliten von den 30 Mitgliedsländern der Eumetsat, zu der auch die Schweiz gehört.

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