Nach Dammbruch in Brasilien: Anzeige gegen Manager von TÜV Süd
Hinterbliebene haben neun Monate nach dem Dammbruch in einem brasilianischen Bergwerk Anzeige gegen einen Manager der Prüforganisation TÜV Süd erstattet.
Das Wichtigste in Kürze
- Hinterbliebene der Opfer eines Dammbruchs haben Anzeige gegen einen TÜV-Manager erstattet.
- Ende Januar «starben» in Brasilien 270 Menschen bei einem Dammbruch in einem Bergwerk.
Neun Monate nach dem verheerenden Dammbruch in einem brasilianischen Bergwerk: Hinterbliebene von Opfern haben Medienberichten zufolge in Deutschland Anzeige gegen einen Manager der beim Bau verantwortlichen Prüforganisation TÜV Süd erstattet.
Die Angehörigen würden dem Mann in ihrer Anzeige fahrlässige Tötung, fahrlässige Herbeiführung einer Überschwemmung und Bestechung vorwerfen. Das berichteten «Spiegel Online» und das ARD-Magazin «Monitor» am Mittwochabend.
Anzeige wurde demnach auch gegen die Prüforganisation selbst erstattet. Der Vorwurf lautet hier auf «Verletzung von Aufsichtspflichten». Eingereicht wurden die Anzeigen den Berichten zufolge von fünf Opferangehörigen: das Europäische Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte (ECCHR) sowie das katholische Hilfswerk Misereor.
Nach Dammbruch: 270 Menschen starben oder gelten als vermisst
Nach einem Dammbruch in einem Bergwerk des Minenriesen Vale im brasilianischen Brumadinho am 25. Januar hatten sich 13 Millionen Kubikmeter Schlamm mit Bergbauabwässern über der Umgebung ergossen. Mehr als 270 Menschen starben oder gelten seitdem als vermisst.
Nach dem Dammbruch geriet auch der TÜV Süd in die Kritik. Das international tätige Zertifizierungsunternehmen hatte den Damm im Auftrag von Vale geprüft und trotz mehrerer Wartungsempfehlungen für sicher erklärt. Der deutsche TÜV-Süd-Manager, gegen den nun Anzeige erstattet wurde, soll dabei eine zentrale Rolle gespielt haben.