Nach Harris-Besuch: Nordkorea testet ballistische Raketen
Nordkorea hat bereits zum dritten Mal innerhalb dieser Woche Kurzstreckenraketen abgefeuert. Kurz zuvor war US-Vizepräsidentin aus Südkorea abgereist.
Das Wichtigste in Kürze
- Wenige Stunden nach der Abreise von Kamala Harris hat Nordkorea erneut Raketen abgefeuert.
- Der Raketentest ist bereits der dritte Abschuss innerhalb der laufenden Woche.
- Am Donnerstag hatten südkoreanische Streitkräfte ein Marinemanöver mit den USA beendet.
Wenige Stunden nach der Abreise der amerikanischen Vizepräsidentin Kamala Harris hat Nordkorea erneut einen Test mit zwei ballistischen Raketen unternommen. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs flogen die Raketen in Richtung des Japanischen Meeres. Dies berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Donnerstag.
Der jüngste Raketentest durch Nordkorea erfolgte kurz nach den am Donnerstag beendeten Marineübungen südkoreanischer und US-amerikanischer Streitkräfte. An dem Manöver hatte sich auch der Flugzeugträger «USS Ronald Reagan» beteiligt. Nordkorea fühlt sich durch die gemeinsamen Militärübungen der USA mit ihrem Bündnispartner Südkorea provoziert.
Insgesamt war es bereits der dritte Raketenabschuss diese Woche, zuletzt feuerte Nordkorea am Mittwochabend zwei Kurzstreckenraketen ab. Zudem soll das Land Berichten zufolge den Abschuss einer ballistischen U-Boot-Rakete sowie möglicherweise auch seinen ersten Atomtest seit 2017 vorbereiten. Die Spannungen in der Region haben in diesem Jahr nach mehreren Raketentests durch Nordkorea deutlich zugenommen. Der Streit um das nordkoreanische Atomprogramm zählt zu den gefährlichsten Konflikten weltweit.
Kamala Harris verurteilt die Raketentests
Bei einem gemeinsamen Treffen mit Südkoreas Präsidenten Yoon Suk Yeol hatte US-Vizepräsidentin Kamala Harris die jüngsten Raketentests Nordkoreas verurteilt. Beide Politiker hätten zudem besprochen, wie man auf künftige Provokationen Nordkoreas reagieren werde, teilte das Weisse Haus am Donnerstag mit.
Die Demokratin bezeichnete während ihres Besuchs an der innerkoreanischen Grenze Nordkorea in ungewöhnlich deutlichen Worten als «brutale Diktatur». Nordkorea sei verantwortlich für grassierende Menschenrechtsverletzungen und ein rechtswidriges Atomwaffenprogramm. Dieses würde den «Frieden und die Stabilität bedrohen».
UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung jeglicher Art von ballistischen Raketen. Diese können – je nach Bauart – auch einen oder mehrere Atomsprengköpfe tragen. In der Regel handelt es sich dabei um Boden-Boden-Raketen.
Das Parlament in Nordkorea hatte in diesem Monat zudem ein Gesetz zur staatlichen Nuklearpolitik verabschiedet. Dieses sieht den Atomwaffeneinsatz nicht nur bei einem Angriff, sondern schon bei einem drohenden Angriff auf die Führung vor. Das Land ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen.