Nach Putschversuch in Bolivien: 17 Militärs festgenommen
Nach dem Putschversuch in Bolivien wurden 17 Militärs, darunter die beiden Anführer, festgenommen. Ihnen drohen bis zu 30 Jahre Haft.
Das Wichtigste in Kürze
- In Bolivien wurden 17 Militärs wegen des Putschversuchs festgenommen.
- Den beiden Anführern drohen bei einer Verurteilung bis zu 30 Jahre Haft.
- Am Mittwoch besetzten Soldaten den Präsidentenpalast und den Platz davor.
Nach dem gescheiterten Putschversuch in Bolivien sind 17 Militärs festgenommen worden. «Wir werden dieses antidemokratische Netzwerk stoppen, wir werden nicht ruhen, bis alle Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden. Es ist an der Zeit, die Putschisten von der Strasse zu holen und sie hinter Gitter zu bringen», sagte Boliviens Innenminister Eduardo del Castillo am Donnerstag auf einer Pressekonferenz.
Zu den Festgenommenen zählen auch die Anführer General Juan José Zúñiga und Vizeadmiral Juan Arnez Salvador. Sie sollten noch am Donnerstag zu einer ersten Anhörung vor ein Gericht gestellt werden. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft ihnen unter anderem bewaffneten Aufstand gegen die Souveränität des Staates und Angriff auf den Präsidenten vor. Im Falle einer Verurteilung droht ihnen bis zu 30 Jahre Haft.
Es habe verschiedene Gruppen gegeben, die für die Vorbereitung, Organisation und Koordination des Putschversuchs verantwortlich sein sollen, sagte del Castillo. Nach drei weiteren Reservisten werde noch gefahndet.
Am Mittwoch war in La Paz ein Staatsstreich gescheitert. Abtrünnige Militärs hatten mit gepanzerten Fahrzeugen den zentralen Platz besetzt und waren in den Regierungspalast vorgedrungen. Präsident Luis Arce tauschte die gesamte Führungsriege der Streitkräfte aus. Die neuen Chefs der Teilstreitkräfte ordneten daraufhin den Rückzug der Truppen an.