Nach Waffenruhe: Israel öffnet Grenzübergänge zum Gazastreifen
Israel öffnet die Grenzübergänge zum Gazastreifen wieder. Die Übergänge wurde geschlossen, weil Israel Angriffe des Islamischen Dschihads befürchtete.
Das Wichtigste in Kürze
- Israel hat die Grenzübergänge zum Gazastreifen wieder geöffnet.
- Nun konnten erste humanitäre Hilfsgüter und Treibstofftanks passieren.
- Die Schliessung wurde aufgrund der Befürchtung von Angriffen angeordnet.
Nach der vereinbarten Waffenruhe hat Israel seine Grenzübergänge zum Gazastreifen wieder geöffnet. Nach Beurteilung der Sicherheitslage seien der Erez-Grenzübergang und der Warenübergang Kerem Schalom wieder offen. Das teilte die israelische Koordinierungsstelle für Aktivitäten in den Palästinensergebieten (COGAT) am Montag mit. Erste Treibstofftanks und humanitäre Hilfsgüter passierten einer Sprecherin zufolge am Morgen die Grenze.
Die Stromversorgung in dem Küstengebiet war am Samstag wegen fehlendem Treibstoff von zwölf auf vier Stunden reduziert worden. Das palästinensische Gesundheitsministerium warnte daraufhin vor einer Einstellung der medizinischen Versorgung.
Festnahme eines Anführers des Islamischen Dschihads
Israel hatte die Übergänge vergangenen Montag nach der Festnahme eines Anführers des Islamischen Dschihads im Westjordanland geschlossen. Begründet wurde dies mit der Sorge vor Angriffen. Wenige Tage später kam es zum gewaltsamen Konflikt der israelischen Streitkräfte mit der militanten Palästinenserorganisation. Eine von Ägypten vermittelte Waffenruhe trat am späten Sonntagabend in Kraft.
Rund zwei Millionen Einwohner leben unter sehr schlechten Bedingungen in dem Küstenstreifen am Mittelmeer. Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die Macht an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Gebiets, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Staaten begründen die Massnahme mit Sicherheitsinteressen.
USA und EU begrüssen Ende der Feindseligkeiten
Die USA und die Europäische Union begrüssten das Ende der Feindseligkeiten. Die Waffenruhe verschaffe den Menschen auf beiden Seiten eine Atempause und ermögliche die Lieferung von Treibstoff und anderer lebenswichtiger Güter in den Gazastreifen, hiess es in einer Mitteilung des US-Aussenministers Antony Blinken am Montag. «Wir sprechen den Familien der Zivilisten, die ihr Leben verloren haben oder verletzt wurden, unser Beileid aus.»
Ein Sprecher des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell begrüsste ebenfalls die Waffenruhe, forderte zugleich aber eine zügige und gründiche Untersuchung der zivilen Opfer.