Nahost: Hamas kündigt nächste Geiselfreilassung für Samstag an
Die Hamas plant, am Samstag vier israelische Geiseln freizulassen. Dies ist Teil eines Abkommens mit Israel, das auch palästinensische Häftlinge betrifft.
Die Hamas hat bestätigt, dass am kommenden Samstag die nächste Freilassung israelischer Geiseln stattfinden soll. Wie «ZDF» berichtet, wurde dieser Termin von der islamistischen Terrororganisation in einer kurzen Mitteilung auf Telegram bekannt gegeben.
Gemäss der Vereinbarung mit Israel sollen vier Entführte freikommen. Am vergangenen Sonntag wurden zudem bereits drei weibliche israelische Geiseln von der Hamas freigelassen.
Im Gegenzug entliess Israel 90 palästinensische Häftlinge. «Deutsche Welle» zufolge handelte es sich bei den freigelassenen Palästinensern überwiegend um Frauen und Jugendliche.
Umfangreicher Gefangenenaustausch geplant
Das Abkommen zwischen Israel und der Hamas sieht einen weitreichenden Austausch vor. «ZDF» berichtet, dass in der ersten von drei Phasen insgesamt 1.904 palästinensische Häftlinge gegen 33 von 94 Geiseln ausgetauscht werden sollen.
Diese Vereinbarung wurde unter Vermittlung von Katar, Ägypten und den USA ausgehandelt. Laut «APA» befindet sich unter den 33 Geiseln, die freikommen sollen, auch der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham.
Der 39-Jährige wurde am 7. Oktober 2023 zusammen mit seiner Familie von der Hamas entführt.
Hoffnung auf dauerhaften Frieden
Die aktuelle Waffenruhe im Gazastreifen soll zunächst sechs Wochen andauern. Ob ein dauerhaftes Ende der Kämpfe erreicht werden kann, hängt von weiteren Verhandlungen ab.
Diese sollen laut «ZDF» in etwa zwei Wochen beginnen. «Deutschlandfunk» berichtet zudem, dass 236 der freizulassenden Palästinenser ins Exil geschickt werden sollen.
Dies betrifft vor allem jene, die wegen tödlicher Anschläge auf Israelis inhaftiert waren. Sie sollen nach ihrer Freilassung in die Türkei oder nach Katar gebracht werden.
Herausforderungen bei der Umsetzung
Die Freilassung der palästinensischen Häftlinge gestaltet sich jedoch komplex. «ZDF» zufolge fand die jüngste Entlassung mitten in der Nacht statt.
Dies wurde von palästinensischer Seite als Versuch kritisiert, öffentliche Feierlichkeiten zu unterbinden. Doch trotz der Fortschritte bleibt die Situation weiterhin angespannt.
«APA» berichtet, dass mindestens 34 der in Gaza entführten Israelis vermutlich bereits tot sind. Die kommenden Wochen werden somit zeigen, ob die Vereinbarungen zu einem dauerhaften Frieden in der Region führen können.