Neffe von Gülen in der Türkei zu sieben Jahren Haft verurteilt

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Türkei,

Selman Gülen, der Neffe des islamischen Predigers Fethullah Gülen, wurde wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation zu sieben Jahren Haft verurteilt.

Der islamischer Prediger Fethullah Gülen.
Die Anhänger des islamischen Predigers Fethullah Güllen sollen für den Militärputschversuch im Juli 2016 verantwortlich sein. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Neffe von Fethullah Gülen wurde zu sieben Jahre Haft verurteilt.
  • Selman Gülen soll Mitglied einer Terrororganisation sein. Gülen weist die Vorwürfe zurück.

Ein Gericht in der türkischen Hauptstadt Ankara hat einen Neffen des islamischen Predigers Fethullah Gülen zu sieben Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die türkische Regierung macht Gülen für den Putschversuch von 2016 verantwortlich. Seinem Neffen Selman Gülen sei wegen «Mitgliedschaft in einer Terrororganisation» der Prozess gemacht worden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu heute Dienstag berichtete.

Selman Gülen hatte demnach die Anschuldigungen zurückgewiesen und angegeben, seinem Onkel nur einmal im Leben begegnet zu sein. Er warf dem Gericht vor, nur wegen des Verwandtschaftsverhältnisses angeklagt zu werden.

Die Terrorangst der Türkei

Seit dem Putschversuch greift die Regierung gegen angebliche Terrorverdächtige und Regierungskritiker hart durch. Erst am Montag hatten Staatsanwälte in drei Provinzen mindestens 111 Menschen zur Fahndung ausgeschrieben und im Lauf der Razzien Dutzende Menschen inhaftiert, unter ihnen viele Soldaten. Zwischen dem 10. und dem 17. Dezember allein sollen laut einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme des Innenministeriums 421 Menschen wegen angeblicher Verbindungen zu den Putschisten festgenommen worden sein.

Insgesamt sind nach offiziellen Zahlen von Mitte November seit 2016 rund 218'000 Menschen kurz- oder längerfristig in Gefängnissen gelandet. Mehr als 140'000 Menschen wurden aus dem Staatsdienst entlassen. Die international scharf kritisierten Massnahmen treffen auch Akademiker, Menschenrechtler und Journalisten.

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