Türkische Behörden haben die Festnahme von 219 Soldaten angeordnet. Sie sollen die Gülen-Bewegung unterstützt haben.
Erdogan vor Türkei-Flaggen.
Die türkischen Behörden stellen weitere Strafbefehle aus. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die türkischen Behörden wollen 219 Soldaten verhaften lassen.
  • Ihnen wird zur Last gelegt, dass sie Kontakt zur Gülen-Bewegung hatten.
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Auch mehr als zwei Jahre nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei geht die Regierung weiter gegen mutmassliche Anhänger des islamischen Predigers Fethullah Gülen im Militär vor. Die Staatsanwaltschaft Istanbul stellte heute Freitag 219 Haftbefehle gegen Offiziere und Unteroffiziere aus, darunter vier Oberste und fünf Oberstleutnante, die verdächtigt werden, zur Gülen-Bewegung zu gehören, wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete.

Laut der Staatsanwaltschaft in Ankara wurden zudem Haftbefehle gegen 48 weitere Verdächtige ausgestellt, zum Grossteil in der Rüstungsindustrie. Der islamische Prediger Gülen war lange mit der islamisch-konservativen Partei von Präsident Recep Tayyip Erdogan verbündet, bevor sich die beiden Männer 2013 im Streit um Macht und Posten überwarfen. Heute wirft Erdogan der Gülen-Bewegung vor, den Staatsdienst unterwandert zu haben, um ihn zu stürzen.

Seit dem Putschversuch von Juli 2016 hat die Regierung zehntausende mutmassliche Gülen-Anhänger inhaftiert oder aus dem Staatsdienst entlassen, darunter tausende aktive Offiziere und andere Soldaten. Noch immer gibt es fast wöchentlich neue Festnahmen. Zuletzt gab es Medienberichte, dass eine neue Welle von Entlassungen und Festnahmen im Militär erwartet werde, da die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen auf neue Kreise ausgeweitet habe.

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