Neue Iran-Sanktionen treffen Autobauer und Ölkonzerne

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Die neuen US-Sanktionen gegen den Iran werden die Wirtschaft treffen. Diesen Branchen sind vor allem betroffen:

Der Verkehr in den Strassen von Teheran.
Der Verkehr in den Strassen von Teheran. - Keystone

Auch wenn sich viele europäische Unternehmen zurückhaltend geben: Die neuen US-Sanktionen gegen den Iran dürften Auswirkungen auf ihr Geschäft mit der Islamischen Republik haben. Ein Überblick über einige Branchen:

In diesem Sektor sind vor allem deutsche Geldhäuser betroffen: Die Landesbank Helaba und die genossenschaftliche DZ Bank haben wegen der neuen US-Sanktionen ihren Rückzug aus dem Iran-Geschäft angekündigt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA werden in der Nacht auf Dienstag die Sanktionen gegen den Iran einführen.
  • Weltweit werden sie primär die Autohersteller, die Luftfahrt und die Ölkonzerne betreffen.

Autohersteller

Banken

Die Opel-Mutter PSA um die Marken Peugeot und Citroën hat sich aus dem Iran-Geschäft zurückgezogen, wie sie bereits im Juni ankündigte. Der zweitgrösste europäische Autobauer hatte im vergangenen Jahr 445'000 Fahrzeuge in der Islamischen Republik verkauft, er kontrollierte damit zuletzt fast ein Drittel des Marktes.

Ölkonzerne

Andere Autohersteller haben zurückhaltender auf die neuen US-Sanktionen reagiert: Renault will seine Aktivitäten gegebenenfalls zurückfahren. Auch Daimler und Volkswagen könnten betroffen sein. Daimler kooperiert seit zwei Jahren mit iranischen Firmen bei der Produktion und Vermarktung seiner Fahrzeuge, Volkswagen hatte erst im vergangenen Jahr nach 17 Jahren Abwesenheit die Rückkehr auf den iranischen Markt angekündigt.

Bei der Deutschen Bank und der Commerzbank liegt es bereits auf Eis, seitdem die Institute von den USA 2015 scharf wegen Sanktionsverstössen gemassregelt wurden. Allein die Deutsche Bank verpflichtete sich wegen der Missachtung von Sanktionen gegen den Iran und Syrien zur Zahlung einer Strafe von 258 Millionen Dollar (222 Millionen Euro).

Luftfahrt

Für grosse europäische Luftfahrtgesellschaften wie die Lufthansa und British Airways stehen womöglich die Transatlantik-Verbindungen auf dem Spiel, wenn sie ihre Direktflüge nach Teheran aufrecht erhalten.

Auch der Flugzeughersteller Airbus, an dem Deutschland beteiligt ist, könnte betroffen sein: Er will insgesamt 100 Maschinen an die Gesellschaft Iran Air liefern. Das Geschäft hat einen Wert von rund zehn Milliarden Dollar (knapp zehn Milliarden Franken). Bisher wurden aber nur drei Maschinen geliefert – sie brauchen US-Lizenzen, da einige Teile in den USA gefertigt werden.

Der französische Erdölriese Total wollte bisher massiv in das South-Pars-Gasfeld im Persischen Golf investieren. Gemeinsam mit der chinesischen Gruppe CNPC wollte Total fünf Milliarden Dollar einsetzen. Nun dürften die Chinesen das Ölfeld alleine ausbeuten.

Andere grosse Ölkonzerne wie die britische BP und die italienische Eni warten offiziell noch die Auswirkungen der neuen US-Sanktionen ab.

Industrie

Siemens ist bereits seit 150 Jahren im Iran aktiv und arbeitet seit 2016 mit dem iranischen Unternehmen Mapna bei Gasturbinen und Generatoren für Stromkraftwerke zusammen. Mit Blick auf die neuen Sanktionen sagte Siemens-Sprecher Yashar Azad der Nachrichtenagentur AFP, der Konzern werde "sicherstellen, dass er in strenger Übereinstimmung mit den relevanten internationalen Exportkontrollbeschränkungen" handele.

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