Neuseeland: Reality-Show-Teilnehmer tötet und isst geschützten Vogel
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Teilnehmer einer TV-Show hat in Neuseeland einen geschützten, wilden Vogel gegessen.
- In der Serie kämpfen sich Teams durch die Wildnis und müssen sich selbst versorgen.
- Der Amerikaner kommt wegen der Umstände mit einem blauen Auge davon.
Im Rahmen einer amerikanischen Fernsehserie kommt es in Neuseeland zu einem Eklat. Ein Teilnehmer tötet einen offiziell geschützten Vogel – und isst ihn. Andere würden wegen dieses Vergehens wohl im Gefängnis landen, er aber nicht.
Was ist passiert?
Hungrig und verzweifelt
Der Amerikaner Spencer Jones nimmt an der TV-Serie «Race to Survive: New Zealand» teil. Dabei muss er zusammen mit seinem Partner rund 160 Kilometer in der neuseeländischen Wildnis absolvieren. Neun Zweier-Teams müssen ihr eigenes Essen und Trinken finden.
Dabei geht es um viel: Laut dem USA Network, das die Serie ausstrahlt, winkt dem Sieger-Team ein Preisgeld von einer halben Million Dollar.
Spencer Jones' Team liegt von Beginn weg in Führung. Zusammen mit seinem Kollegen ist er auf bestem Kurs in Richtung Sieg. Doch mitten im Wettbewerb wird das Team plötzlich aus dem Verkehr gezogen.
Der Grund: Grosser Hunger und Verzweiflung verleiten den Amerikaner dazu, einen geschützten Vogel zu töten und zu essen.
Beim Vogel handelt es sich um eine Wekaralle. Sie gilt auf dem Festland als geschützte Art, da ihr Bestand gefährdet ist. Die Wekaralle gehört zur Familie der Rallenvögel und kann nicht fliegen.
Dass das Essen von Wekarallen für die Teilnehmer ein Tabu ist, ist sich Jones eigentlich bewusst. Vor Beginn des Wettlaufs hatte man die Teilnehmer explizit darauf hingewiesen, geschützte Tiere in Ruhe zu lassen. Hungernd und in Verzweiflung nimmt Jones den Verstoss aber trotzdem in Kauf.
Das hat Konsequenzen.
«Respektlos gegenüber Neuseeland»
Zunächst werden er und sein Partner vom Wettbewerb ausgeschlossen. Jones droht dann aber Schlimmeres: Das Töten des Vogels wird in Neuseeland hart bestraft: bis zu zwei Jahre Gefängnis oder eine Busse von über 50'000 Franken.
Jones und sein Teamkollege kommen aber mit einem blauen Auge davon. Die neuseeländischen Behörden schicken ihnen nur eine schriftliche Warnung.
«Aufgrund der besonderen Umstände hielten wir eine Warnung für angebracht», wird ein Beamter von CNN zitiert. Die Darsteller seien übermüdet gewesen «und litten unter erheblichem Hunger – und das in einer ungewöhnlichen gruppendynamischen Situation».
«Dennoch ist das Töten und Verzehren einer einheimischen geschützten Art in dieser Angelegenheit inakzeptabel.»
Schaust du Realityshows?
Jones und seinem Partner gehen so weitere Abenteuer und wohl auch 500'000 Dollar durch die Lappen. Das sei aber halb so wild, sagt der Disqualifizierte im Nachhinein. Sie hätten bei der Challenge Spass gehabt.
In der ausgestrahlten Sendung entschuldigt er sich auch bei den Einheimischen: «Was ich getan habe, ist gegenüber Neuseeland respektlos, und es tut mir leid.»