Nach Christchurch verschärft Neuseeland das Waffengesetz
Nach dem Chrischurch-Attentat hat Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern ein Verkaufsverbot für Sturmgewehre und halbautomatische Waffen angekündigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Sechs Tage nach dem Attentat in Christchurch verschärft Neuseeland das Waffenrecht.
- Es werden halbautomatische Waffen, Schnellfeuervorrichtungen und Grossmagazine verbannt.
- Inzwischen sind alle 50 Opfer identifiziert und können den Angehörigen übergeben werden.
«Ich gebe bekannt, dass alle halbautomatischen Waffen nach militärischer Art verboten werden. Wir werden auch alle Sturmgewehre verbieten.» Dies sagte Premierministerin Jacinda Ardern am Donnerstag – sechs Tage nach dem Christchurch-Attentat.. Sie kündigte zudem Übergangsmassnahmen bis zum Inkrafttreten der entsprechenden gesetzlichen Regelungen an.
Darüber hinaus sollen auch Schnellfeuervorrichtungen wie sogenannte Bump Stocks und Grossmagazine aus dem Verkehr gezogen werden. «In Kürze wird jede halbautomatische Waffe, wie sie bei dem Terrorangriff benutzt wurde, in diesem Land verboten sein», sagte Ardern.
Das Land hatte bereits 1992 seine Waffengesetze verschärft, um den Zugang zu halbautomatischen Waffen zu beschränken. Allerdings können Bürger schon ab 16 Jahren einen Waffenschein beantragen.
Christchurch unter Schock
Ein rechtsextremer Attentäter hatte am vergangenen Freitag in zwei Moscheen in Christchurch auf Gläubige geschossen und 50 Menschen getötet. Ihm droht lebenslange Haft. Seine Bluttat hatte er gefilmt und live im Internet übertragen.
Die neuseeländische Polizei teilte am Donnerstag mit, dass alle 50 Toten der Angriffe identifiziert seien. Zuvor hatte es Kritik an den Behörden gegeben, weil sich die Identifizierung hingezogen hatte. Nach islamischer Tradition müssen Tote möglichst bald beigesetzt werden. Der religiöse Brauch sieht vor, dass die Beisetzung so schnell wie möglich erfolgt, am besten innerhalb von 24 Stunden.