Nicolás Maduro: Umstrittene Präsidentenwahl in Venezuela hat begonnen
In dem südamerikanischen Land öffnen die Wahllokale ihre Türen, die Beteiligung an der Abstimmung läuft zunächst schleppend. Amtsinhaber Maduro gibt seine Stimme ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Präsidentschaftswahlen in Venezuela laufen nur schleppend.
- Viele sind dem Aufruf zum Boykott der Wahl gefolgt.
- Der umstrittene Machthaber Nicolás Maduro hat seine Stimme in Caracas abgegeben.
Inmitten der politischen und wirtschaftlichen Krise hat in Venezuela die umstrittene Präsidentenwahl begonnen. Der sozialistische Amtsinhaber Nicolás Maduro gab kurz nach Eröffnung der Wahllokale um 6.00 Uhr (Ortszeit) seine Stimme ab. «Ich rufe alle Venezolaner auf: Deine Stimme entscheidet», sagte Maduro im Wahllokal in Caracas. Es gehe um «Heimatland oder Kolonie, Frieden oder Gewalt», so Maduro.
Sieg Maduros gilt als sicher
Die Wahl lief in Caracas eher schleppend an. Das wichtigste Oppositionsbündnis des lateinamerikanischen Landes, MUD, fürchtete Wahlbetrug und hatte vorab zum Boykott der Abstimmung aufgerufen.
Der Sieg Maduros am Sonntag gilt als so gut wie sicher. Zahlreiche Regierungsgegner sitzen im Gefängnis, wurden von der Wahl ausgeschlossen oder sind ins Ausland geflohen. In Venezuela sind rund 20,5 Millionen Menschen stimmberechtigt. Im ganzen Land hatten rund 34'000 Wahllokale geöffnet.
Zahlreiche Länder der Region, die USA und die Europäische Union kündigten bereits an, die Wahl nicht anzuerkennen. Das südamerikanische Land steckt in der schwersten Krise seiner Geschichte. Wegen Devisenmangels kann das ölreichste Land der Welt kaum noch Lebensmittel und Medikamente einführen.
Inflation liegt bei über 13'000 Prozent
Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für das laufende Jahr mit einem Einbruch der Wirtschaftskraft um 15 Prozent und einer Inflationsrate von mehr als 13'000 Prozent. Angesichts der humanitären Krise haben bereits Millionen Venezolaner das Land verlassen.