Nordkorea droht mit Absage von Trump-Gipfeltreffen

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Südkorea,

Nach Wochen des politischen Tauwetters wählt die Führung in Pjöngjang plötzlich wieder martialischere Töne. Machthaber Kim Jong Un sieht sich von den USA und Südkorea getäuscht, seine «Friedensbemühungen und guten Absichten» untergraben. Grund ist ein grosses Militärmanöver.

Nordkorea droht mit Absage von Trump-Gipfeltreffen.
Nordkorea droht mit Absage von Trump-Gipfeltreffen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea droht mit der Absage des Gipfeltreffens mit US-Präsident Donald Trump.
  • Grund sei eine Militärübung der USA mit Südkorea.
  • Das Weisse Haus reagiert zurückhaltend und sieht keinen Grund für eine Verschiebung oder Absage des Treffens.

Das geplante Gipfeltreffen mit Präsident Donald Trump werde nicht zustandekommen, wenn die USA weiter einseitig darauf bestünden, dass Nordkorea sein Atomprogramm aufgibt. Das sagte der nordkoreanische Vize-Aussenminister Kim Kye Gwan am Mittwoch laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Er warf den Vereinigten Staaten demnach vor, sein Land durch politischen Druck in die Enge treiben zu wollen.

Aus demselben Grund wurden laut Staatsmedien hochrangig besetzte Versöhnungsgespräche mit Vertretern Südkoreas am Mittwoch abgesagt. Südkorea bedauert die überraschende Absage und rief das Nachbarland auf, so früh wie möglich Gespräche zu führen, die «dem Frieden und Wohlstand auf der koreanischen Halbinsel» dienten.

Washington reagiert zurückhaltend

Das Weisse Haus reagierte zurückhaltend auf die Kunde aus Pjöngjang und sieht keinen Grund für eine Verschiebung oder Absage des Treffens am 12. Juni - zumal sich das Verhältnis zwischen beiden Atommächten und den koreanischen Nachbarstaaten zuletzt deutlich entspannt hatte.

«Bewusste militärische Provokation»

Stein des Anstosses ist aus Sicht Pjöngjangs ein jährlich stattfindendes Grossmanöver der südkoreanischen und amerikanischen Luftwaffe namens «Max Thunder», an dem auch Langstreckenbomber und Kampfjets beteiligt sind. Die zweiwöchige Übung vom 11. bis 25. Mai simuliere einen Angriff auf den Norden und sei eine «bewusste militärische Provokation», kritisierte die von Machthaber Kim als Sprachrohr genutzte Nachrichtenagentur KCNA. Damit würden «die Friedensbemühungen und guten Absichten» des Nordens untergraben.

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