Olaf Scholz lehnt bedingungsloses Grundeinkommen ab
Testweise untersuchen Wissenschaftler die Auswirkungen des bedingungslosen Grundeinkommens auf Menschen. Wenn es nach SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz geht, soll es bei einem Testlauf bleiben.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesfinanzminister Olaf Scholz lehnt die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens ab.
«Das wäre Neoliberalismus. Und wenn man fair und richtig rechnet, ist das auch unbezahlbar», sagte der SPD-Kanzlerkandidat den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen habe er nie für richtig befunden. «Das würde viele Errungenschaften des Sozialstaates wie die Renten- oder die Arbeitslosenversicherung gefährden», sagte Scholz zur Begründung.
Wissenschaftler in Deutschland wollen in einer Langzeitstudie untersuchen, was ein bedingungsloses Grundeinkommen mit Menschen macht. Dazu sollen 120 Testpersonen ab Frühjahr 2021 drei Jahre lang jeden Monat 1200 Euro erhalten. Das Forschungsprojekt wurde am Dienstag mit der Freischaltung einer Bewerbungsseite im Internet gestartet. Beteiligt sind das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), der Verein Mein Grundeinkommen und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern sowie der Universität zu Köln. Finanziert wird das Projekt über Spenden.
Der Verein teilte mit, dass die zuvor veranschlagte Mindestzahl von einer Million Bewerbungen bereits 70 Stunden nach Freischaltung der Internetseite erreicht worden sei. Der bisher auf 120 Testpersonen beschränkte Teilnehmerkreis solle nun vergrössert werden. Um wie viele Plätze, hänge vom Spendenaufkommen bis zum 10. November ab. Bis dahin sei eine Bewerbung zur Studienteilnahme weiterhin möglich.