Ölgigant Aramco wird eine Aktiengesellschaft
Saudi-Arabien hat Aramco in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Aramco ist die derzeit grösste Erdölfördergesellschaft der Welt. Seit den 70er Jahren ist das Unternehmen in Hand der saudischen Regierung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die saudische Regierung hat seine Erdölgesellschaft Aramco in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
- Nun sollen während 2018 fünf Prozent des Unternehmens an die Börse gehen.
- Der Börsengang ist Teil der saudischen «Vision 2030», welche den Staat unabhängig vom Öl machen will.
Saudi-Arabien treibt den Börsengang seines Ölgiganten Saudi-Aramco voran. Der Konzern wurde zum 1. Januar in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, wie es in einem am Freitag im saudischen Staatsanzeiger veröffentlichten Beschluss des Kabinetts heisst. Die neue AG nennt sich demnach nur noch Aramco.
Saudi-Arabien will 2018 rund fünf Prozent des Unternehmens an die Börse bringen. Der Börsengang soll Berichten zufolge ein Volumen von rund 100 Milliarden Dollar (98 Milliarden Schweizer Franken) haben. Er wäre damit der grösste der Welt. Allerdings gibt es noch viele offene Fragen, etwa an welchen Börsen die Aramco-Anteile verkauft werden.
Saudi-Aramco ist die grösste Erdölfördergesellschaft der Welt. Laut «Manager Magazin» gilt es als das weltweit wertvollste Unternehmen. Gegründet wurde das Unternehmen von Standard Oil of California (heute Chevron). Zwischen 1972 und 1980 hat die saudische Regierung das Unternehmen verstaatlicht.
Königreich will unabhängig vom Öl werden
Der Börsengang des Ölgiganten ist zentraler Teil eines gross angelegten Umbaus der saudischen Wirtschaft, für den der mächtige Kronprinz Mohammed bin Salman verantwortlich ist. Der «Vision 2030» genannte Plan verfolgt das Ziel, das islamisch-konservative Königreich unabhängiger vom Öl zu machen.