Oppositionsführer in Bangladesch zu lebenslanger Haft verurteilt
Der 50-jährige Tarique Rahman wurde in Bangladesch wegen eines Anschlags zu lebenslanger Haft verurteilt. Er lebt jedoch in London im Exil.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Justiz in Bangladesch ging wegen eines Anschlags gegen 49 Verdächtige vor.
- Dabei wurde im Jahr 2004 die heutige Regierungschefin verletzt und 20 weitere getötet.
Rund 14 Jahre nach einem Anschlag auf die heutige Regierungschefin von Bangladesch hat ein Gericht in Dhaka einen führenden Oppositionspolitiker zu einer Gefängnisstrafe und 19 weitere Menschen zum Tode verurteilt. Der seit 2008 in London im Exil lebende Tarique Rahman muss nach dem Urteil von heute Mittwoch lebenslang in Haft. Der Anschlag mit einer Granate, bei dem die heutige Premierministerin Sheikh Hasina verletzt und 20 weitere Menschen getötet wurden, wurde 2004 verübt.
Der 50-jährige Rahman führt die grösste Oppositionspartei BNP in dem südasiatischen Land. Das Urteil erging in Abwesenheit. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm unter anderem Verschwörung und Mord in mehreren Fällen vorgeworfen. Von den 19 Todesurteilen sind auch zwei ehemalige Minister betroffen. Insgesamt ging die Justiz wegen des Anschlags gegen 49 Verdächtige vor.
Rahman ist der Sohn der früheren zweimaligen Regierungschefin Khaleda Zia. Zum Zeitpunkt des Anschlags regierte Zia in Bangladesch. Die einstige Verbündete Hasinas wurde später zu ihrer Rivalin. Im Februar wurde Zia wegen Korruption zu fünf Jahren Haft verurteilt. Die BNP äusserte sich zunächst nicht zu dem Urteil gegen Rahman. Im Vorfeld hatten weitere Parteiführer jedoch den Vorwurf erhoben, der Prozess sei politisch motiviert, um die Chancen der BNP bei den für Dezember geplanten Wahlen zu schmälern.