Pakistan liefert Hilfsgüter für abgeriegelte Stadt
Nach monatelanger Blockade erhält die pakistanische Stadt Kurram erstmals Hilfsgüter über den Landweg.
Seit Monaten ist die Stadt Kurram im Nordwesten Pakistans nach religiösen Auseinandersetzungen abgeriegelt. Nun hat die Regierung erstmals Hilfsgüter über den Landweg geliefert. Das teilte ein Sprecher der Regierung vor Ort der Deutschen Presse-Agentur mit.
Sunnitische Gruppierungen blockieren seit vergangenem November die Hauptstrasse in Richtung der mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadt in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa. Nach Verhandlungen um eine vorübergehende Öffnung hätten insgesamt 35 mit Lebensmitteln und Medikamenten beladene Lastwagen passieren können, hiess es.
Versorgungsengpässe führen zu Todesfällen
Nach Angaben von Regierungsvertretern und Ärzten leidet die Bevölkerung vor Ort aufgrund der Blockade unter einem schweren Versorgungsmangel. Bereits im Dezember liess die Regierung Hilfsgüter einfliegen, nachdem Berichte über Kinder aufgetaucht waren, die demnach aufgrund des Mangels an Arzneimitteln gestorben waren.
Vergangenen November kamen bei tödlichen Zusammenstössen in Kurram nach Angaben eines Polizeisprechers fast 150 Menschen ums Leben. Auslöser war ein tödlicher Anschlag auf einen Konvoi, in dem mehrheitlich Schiiten sassen.
In der Region kommt es immer wieder zu Übergriffen auf dort lebende Schiiten durch sunnitische Gruppierungen. Pakistan kämpft immer wieder mit zunehmender Gewalt durch militante Gruppen. In der an Afghanistan grenzenden Provinz Khyber Pakhtunkhwa sorgen vor allem die pakistanischen Taliban (TTP) immer wieder für Anschläge, die sich meist gegen Sicherheitskräfte richten.
