Pakistanische Universität führt Geschlechtertrennung ein

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Pakistan,

An einer pakistanischen Hochschule dürfen Männer und Frauen auf dem Gelände nicht mehr gemeinsam aufhalten – aus Sicherheitsgründen, heisst es.

Islamabad
Islamabad - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine der grössten Unis Pakistans führt die Geschlechtertrennung ein.
  • Der Entscheid sei aus Sicherheitsgründen gefallen, lautet die Begründung.
  • Allerdings drängt sich ein möglicher Zusammenhang mit den Taliban auf.

Eine der grössten Hochschulen der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa hat die Geschlechtertrennung auf dem Universitätsgelände eingeführt. Die Entscheidung sei aus Sicherheitsgründen gefallen, sagte der Sprecher der Universität Gomal der Deutschen Presse-Agentur am Freitag, ohne Details dazu zu nennen.

Der Unterricht finde zwar noch gemeinsam statt, darüber hinaus sei es männlichen und weiblichen Studenten nun aber untersagt, sich in gemischten Gruppen aufzuhalten. Für Studentinnen bedeutet die neue Vorgabe, dass sie sich nur noch innerhalb der Unterrichtsräume aufhalten dürfen.

Möglicher Zusammenhang mit Taliban

Auch wenn die Universität in der Stadt Dera Ismail Khan keine detaillierte Begründung nannte, drängt sich ein möglicher Zusammenhang mit dem Erstarken der militant-islamistischen Taliban und ihrer frauenfeindlichen Ideologie in der Region auf.

Besonders die Provinz Khyber Pakhtunkhwa kämpft mit einer stark angespannten Sicherheitslage, seit die pakistanischen Taliban (TTP) Ende vergangenen Jahres die geltende Waffenruhe mit der Regierung in Islamabad für beendet erklärt haben. Seitdem haben sie mehrere Anschläge für sich reklamiert. Auch für einen besonders verheerenden Selbstmordanschlag im Januar in der Provinzhauptstadt Peschawar mit 84 Todesopfern soll laut Behörden die TTP verantwortlich sein.

Der Nordwesten Pakistans, in dem auch Khyber Pakhtunkhwa liegt, gilt als Hochburg der TTP. Die pakistanischen Taliban sind unabhängig von der islamistischen Taliban-Regierung im benachbarten Afghanistan. Beide stehen jedoch international in der Kritik, weil sie die Rechte von Frauen und Mädchen drastisch beschneiden, sie vom gesellschaftlichen Leben ausschliessen und säkulare Bildung zum Feindbild erklärt haben. In Afghanistan ist es inzwischen nur noch Jungen und Männern erlaubt, weiterführende Schulen zu besuchen und sich für Aufnahmeprüfungen an Universitäten anzumelden.

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