Palästinenser vor «Marsch der Rückkehr» getötet
Tausende Palästinenser werden heute Freitag im Gazastreifen zum «Marsch der Rückkehr» erwartet. Zuvor wurde offenbar ein Palästinenser von israelischen Soldaten getötet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die israelische Armee hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums einen Palästinenser getötet.
- Dies kurz vor dem Beginn des «Marsch der Rückkehr».
Vor den für Freitag erwarteten Grossprotesten im Grenzgebiet des Gazastreifens sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums vier Palästinenser getötet worden. Rund 170 Menschen seien beim «Marsch der Rückkehr» verletzt worden. Israelische Soldaten schossen gezielt auf Rädelsführer, teilte die Armee zudem mit. In der Nacht auf Freitag wurde nach palästinensischen Angaben ein weiterer Palästinenser an der Grenze von israelischen Soldaten erschossen.
Tausende Palästinenser werden an diesem Freitag im Gazastreifen zum «Marsch der Rückkehr» in Richtung der Grenze zu Israel erwartet. Die radikal-islamische Hamas will mit der Aktion ihren Anspruch auf ein «Recht auf Rückkehr» für palästinensische Flüchtlinge und deren Nachkommen in das Gebiet des heutigen Israels untermauern. Es sollen auch zahlreiche Zeltlager im Grenzgebiet errichtet werden.
Die Proteste sollen bis zum 15. Mai dauern. Anlass sind Feiern zum 70. Jahrestag der Gründung Israels. Die Palästinenser begehen den 15. Mai als Nakba-Tag (Tag der Katastrophe), weil im ersten Nahost-Krieg 1948 rund 700 000 Palästinenser flohen oder vertrieben wurden. Israel lehnt eine Rückkehr in das eigene Staatsgebiet ab.
Die israelischen Sicherheitskräfte würden sich auf alle möglichen Szenarien vorbereiten, sagte Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman bereits im Vorfeld. «Ich hoffe, dass die andere Seite keine Dummheiten begeht», zitierte ihn das israelische Radio.