Papua-Rebellen töten Soldaten bei Geisel-Befreiungsversuch

Julian Blatter
Julian Blatter

Indonesien,

Nach der Geiselnahme eines Piloten in Indonesien melden Rebellen nun getötete Soldaten beim Befreiungs-Versuch. Das Militär bestätigt einen Toten.

Papua indonesien rebellen
Bilder zeigen den auf Papua entführten Piloten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar haben Rebellen auf Papua (Indonesien) einen neuseeländischen Piloten entführt.
  • Die Armee arbeitet daran, den Piloten zu befreien.
  • Bei der Suche nach dem Mann ist nun mindestens ein Soldat getötet worden.

In der indonesischen Region Papua kam es nach der Entführung eines neuseeländischen Piloten zu Kämpfen zwischen Rebellen und Armee. Die Rebellengruppe Papua National Liberation Army behauptet laut «Reuters», am Samstag neun Militärs getötet zu haben.

«CNN»-Angaben zufolge sollen es gar 13 gewesen sein. Die indonesische Armee spricht hingegen von einem Soldaten, der auf der Suche nach dem Piloten getötet worden sei.

Man habe keine Informationen über weitere Tote, sagt ein Militärsprecher am Sonntagnachmittag (Ortszeit) in Jakarta. Die Kommunikation in dem Gebiet gestalte sich aber schwierig, «insbesondere bei dem wechselhaften Wetter».

Das Militär werde seine Bemühungen zur Rettung des entführten Piloten intensivieren, so der Sprecher laut der Nachrichtenagentur «Reuters».

Die Rebellen hatten nach der Entführung des Piloten die Unabhängigkeit Papuas gefordert. Später hatten sich die Separatisten verhandlungsbereit gezeigt.

«Wir haben die indonesische und die neuseeländische Regierung gebeten, die Geiseln durch friedliche Verhandlungen zu befreien. Doch das indonesische Militär und die Polizei griffen am 23. März Zivilisten an», sagt ein Rebellensprecher am Sonntag.

Rebellen beschuldigen die indonesische Armee

Die Rebellen hätten daraufhin beschlossen, Rache zu üben. «Und das hat bereits begonnen», sagt der Sprecher. Ihm zufolge sollen die Kämpfe auch am Sonntag weitergeführt worden sein.

Waren Sie schon einmal in Indonesien?

Das Militär weist die Anschuldigungen, Zivilisten angegriffen zu haben, zurück. Viel eher würden die Streitkräfte Zivilisten schützen, die von den Rebellen verjagt worden seien.

Das fordern die Separatisten

Die Separatisten hatten am 7. Februar ein kleines Flugzeug im abgelegenen Distrikt Nduga in Brand gesetzt. Dabei verschleppten sie den neuseeländischen Piloten Philip Mehrtens von der lokalen Fluggesellschaft Susi Air. Sie forderten darauf die Unabhängigkeit Papuas von der indonesischen Regierung.

Die von Indonesien regierte Region Papua in der westlichen Hälfte Neuguineas ist seit den 1960er Jahren Schauplatz separatistischer Aufstände. Die Provinz wurde 1969 in einer von den Vereinten Nationen unterstützten Abstimmung Indonesien einverleibt.

Seit Jahren kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen in der rohstoffreichen Region. Der Osten der nördlich von Australien liegenden Insel ist das eigenständige Land Papua-Neuguinea.

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